Französisch-Guayana, ein Übersee-Département Frankreichs in Südamerika, lockt mit seiner atemberaubenden Natur und multikulturellen Städten. Eingebettet zwischen dem Amazonasgebiet und dem Atlantik, grenzt Französisch-Guayana an Brasilien und Suriname. Die Region ist Teil der Europäischen Union, wo der Euro als Zahlungsmittel dient und Französisch die Amtssprache ist. Europäische Staatsbürger können für Aufenthalte von bis zu 90 Tagen ohne Visum einreisen. Die Bevölkerung beträgt rund 300.000 Menschen, verteilt auf eine Fläche von 83.534 km², was einer sehr geringen Bevölkerungsdichte von 3,7 Einwohnern pro Quadratkilometer entspricht. Die meisten leben an der Küste, da das Innere des Landes von dichtem Regenwald bedeckt ist.
Das tropische Klima ist geprägt von hohen Temperaturen, die im Durchschnitt bei 28 Grad Celsius liegen, sowie einer hohen Luftfeuchtigkeit. Die Regenzeit erstreckt sich von Januar bis Juni, während die Trockenzeit von Juli bis Dezember dauert. Die Hauptstadt Cayenne, mit etwa 70.000 Einwohnern, gilt als multikulturelles Zentrum der Region und ist bekannt für ihre Sehenswürdigkeiten wie das Museum für guayanische Kultur und das Fort Cépérou. Ein jährliches Highlight ist der Karneval, der von Januar bis März mit bunten Paraden und kunstvollen Kostümen der Touloulous gefeiert wird.
Der Nationalpark und seine Bedeutung
Der größte Nationalpark Frankreichs und der EU ist der „Parc amazonien de Guyane“, der rund 33.900 Quadratkilometer umfasst und 41% der Region einnimmt. Diese beeindruckende Fläche wurde zum Schutz des Amazonaswaldes und seiner einzigartigen Biodiversität eingerichtet. Der Park ist nur über Flugzeuge oder Boote zugänglich und erstreckt sich über die Gemeinden Camopi, Maripasoula, Papaïchton, Saint-Élie und Saül. Über 10.000 Menschen, vornehmlich die indigenen Stämme der Teko, Wayana und Wayampi, leben in der Region und stehen unter dem Schutz der französischen Behörden, die das Gebiet überwachen und illegale Aktivitäten wie Goldabbau bekämpfen.
Der Park bietet eine Vielzahl an Artenvielfalt, darunter etwa 90 Amphibienarten, 133 Reptilienarten, 520 Vogelarten und 182 Säugetierarten. Zudem beherbergt er schätzungsweise zwischen 4.000 und 5.000 Pflanzenarten, viele davon sind noch unerforscht. Die Flora und Fauna im Park ist eine der reichhaltigsten der Welt, mit über 150 Baumarten pro Hektar. Um die besondere Tier- und Pflanzenwelt zu bewahren, gibt es strenge Schutzregeln und Überwachungsmaßnahmen, die vom französischen Büro für Biodiversität umgesetzt werden.
Aktivitäten und Erlebnisse im Park
Trotz der Abgeschiedenheit bietet der Parc amazonien de Guyane zahlreiche Möglichkeiten für Besucher. Über 130 Kilometer Wanderwege, darunter 45 km beschilderte Routen, stehen zur Verfügung. Fünf Wege sind speziell für Besucher mit eingeschränkter Mobilität konzipiert. Zu den beliebten Wanderzielen zählen die Wasserfälle Mont Galbao, Susu Bella und Gobaya Soula. Das Dorf Saül, das nur per Propellerflugzeug erreichbar ist, dient als idealer Ausgangspunkt für Dschungel-Expeditionen und Übernachtungen im Park.
Zusätzlich fördern die französischen Behörden den Ökotourismus, um sowohl die Natur als auch die kulturellen Aspekte der Region zu schützen. Die Îles du Salut, eine historische Inselgruppe, die einst als Sträflingslager diente, ist ebenfalls für Touristen geöffnet. Auf der Île Royale können Besucher in die Geschichte eintauchen und die Überreste von Gefängniszellen besichtigen. Die Schönheit der Strände bei Remire-Montjoly und die Möglichkeit, gelegentlich Lederschildkröten beim Schlüpfen zu beobachten, runden das Erlebnis ab.
Französisch-Guayana ist damit nicht nur ein Reiseziel für Naturliebhaber, sondern auch ein Ort voller Geschichte und kultureller Vielfalt. Das Zusammenspiel aus faszinierender Natur und dem Erhalt der einzigartigen Kultur macht das Gebiet zu einem besonderen Urlaubsort.
Für detaillierte Informationen über die Reisemöglichkeiten und Besonderheiten der Region können folgende Artikel konsultiert werden: Remszeitung berichtet, dass …, Wikipedia gibt Einblicke in den Guiana Amazonian Park und France.fr beschreibt den Nationalpark Guyana.