Italien ist ein Land voller versteckter Schönheiten, die abseits der üblichen Touristenrouten liegen. Diese charmanten Orte werden als Borghi bezeichnet und sind bedeutende Symbole der italienischen Kultur mit bedeutendem künstlerischem und architektonischem Wert. Sie entstanden vor allem im Mittelalter und während der Renaissance, oft um Adelssitze oder Schlösser. In Italien gibt es über 1000 dieser Dörfer, die von den Dolomiten bis nach Sizilien verteilt sind. Laut maz-online.de hat die Vereinigung „I borghi più belli d’Italia“ eine Liste von 371 Dörfern erstellt, die als die schönsten gelten.

Im November 2024 wurden zehn neue Dörfer in diese Liste aufgenommen, darunter Rassa im Piemont und Mulazzo in der Toskana. Diese Dörfer zeichnen sich durch ihre Integrität und architektonische Harmonie aus. Kriterien für die Aufnahme in die Liste umfassen die Bewohnbarkeit des Ortes sowie die künstlerische und historische Qualität der Gebäude. Borghi gelten oft als Geheimtipps und werden häufig von Landflucht und Verfall bedroht, was ihre Erhaltung gefährdet.

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Die schönsten Borghi und ihre Besonderheiten

Die Zugehörigkeit zu einem Borgo verspricht den Besuchern einen authentischen Einblick in die italienische Kultur. Der neue Reiseführer zu den Borghi, der von borghipiubelliditalia.it herausgegeben wurde, umfasst eine englische Ausgabe mit 335 Borghi. Jede Dorfseite stellt die historischen, künstlerischen und architektonischen Merkmale dar. Zahlreiche Beispiele für bemerkenswerte Borghi sind Palmanova im Friaul-Julisch Venetien, bekannt für sein sternförmiges Festungsdesign, und Panicale in Umbrien, wo die Werke von Künstlern wie Raphael zu finden sind.

  • Palmanova: Sternförmiges Festungsdorf im Friaul-Julisch Venetien
  • Boville Ernica: Heimat von Giottos Engel im Lazio
  • Corinaldo: Berühmt für das Pozzo della Polenta in Marken
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Naturfreundliche Orte wie Tremosine, dessen Forra-Straße von Churchill als das achte Weltwunder bezeichnet wurde, oder Scanno mit einem herzförmigen See bieten zusätzlich reizvolle Landschaften. Diese Dörfer sind flankiert von regionalen Produkten, Veranstaltungen und kulinarischen Spezialitäten, die den nachhaltigen Tourismus fördern.

Initiativen und Herausforderungen

Das Jahr 2017 wurde vom italienischen Ministerium für Tourismus und Kultur zum Jahr der Borghi erklärt, um auf die Schönheit und Denkmäler der kleinen Städte aufmerksam zu machen. Der „Club der schönsten Dörfer Italiens“ wurde 2001 ins Leben gerufen, um den Erhalt des ursprünglichen Zustands dieser Dörfer und die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus zu unterstützen. Laut ferienhaus-italien.eu steht dabei die Förderung regionaler Handwerksbetriebe und der sanfte Tourismus, der mit der Natur im Einklang steht, im Vordergrund.

Die Borghi sollten nicht nur als touristische Ziele, sondern als lebendige Gemeinschaften betrachtet werden. Ihre typischen Eigenschaften, wie kopfsteingepflasterte Gassen und kleine Innenhöfe, erzählen Geschichten über die Vergangenheit und das alltägliche Leben der Dorfbewohner. Um die Schönheit und Einzigartigkeit dieser Orte zu bewahren, sind Initiativen und Maßnahmen zum Schutz der Kultur und Bauwerke unerlässlich.