Die Oscar-Verleihung brachte in diesem Jahr einige Überraschungen mit sich, insbesondere für die 62-jährige Schauspielerin Demi Moore. Sie wurde als Favoritin für den Oscar als beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle in „The Substance“ gehandelt, verlor jedoch gegen die 25-jährige Mikey Madison, die für ihr beeindruckendes Spiel als Sexarbeiterin in „Anora“ ausgezeichnet wurde. Laut Gala war Moores Enttäuschung während der Verleihung offensichtlich. Ihre Töchter und Schauspielkollegin Meg Ryan trösteten sie nach der Niederlage.
In der ersten Instagram-Äußerung nach den Oscars gratulierte Moore Madison und äußerte Vorfreude auf deren kommenden Projekte. Sie zeigte sich als faire Verliererin und wurde von Madisons emotionaler Dankesrede berührt. Moore drückte weiterhin ihre Dankbarkeit für die Anerkennung ihrer schauspielerischen Leistung aus und bedankte sich bei ihrem Team, den Mitnominierten sowie den Fans von „The Substance“.
Gesellschaftliche Reflexion
Die Oscar-Niederlage Moores wird von vielen als Hinweis auf ein größeres Problem in Hollywood gesehen. Wie Die New York Times berichtet, spiegelte Moores Verlust die zentralen Themen des Films „The Substance“ wider, der die Herausforderungen älterer Schauspielerinnen in einer von jungen Frauen dominierten Branche thematisiert. Kommentare in sozialen Medien und Foren verdeutlichen, dass Moores Brillanz von einer jüngeren Schauspielerin überwältigt wurde, die von einem starken sozialen Hype profitierte.
Es gibt eine weit verbreitete Wahrnehmung, dass die Akademie oft „junge Frauen und alte Männer“ bevorzugt, was die Diskussion über Altersdiskriminierung in Hollywood weiter anheizt. Viele weibliche Stars, darunter auch Anne Hathaway, berichteten von ähnlichen Erfahrungen, in denen sie für älteren Charaktere besetzt wurden, aber zunehmend in den Hintergrund gedrängt werden, während jüngere Schauspielerinnen im Vordergrund stehen.
Die Auswirkungen der Altersdiskriminierung
Eine tiefere Analyse der Altersfrage in Hollywood zeigt, dass Frauen häufig als „zu alt“ für bestimmte Rollen abgelehnt werden, während Männer in ähnlichen Alterskategorien weiterhin Hauptrollen erhalten. Laut Fluter verdienen Frauen im Alter von 34 Jahren ihren besten Lohn, während die Gagen von Schauspielerinnen ab Mitte 30 rapide abnehmen. Im Gegensatz dazu erreichen Männer ihren höchsten Verdienst erst im Alter von 52 Jahren.
Statistiken zeigen, dass das Durchschnittsalter der für Oscars nominierten Schauspielerinnen bei 40,5 Jahren liegt, während Männer durchschnittlich 61,4 Jahre alt sind. Diese Diskrepanz wird zunehmend kritisiert, da nur 29 Prozent der Charaktere in Hollywoodfilmen Frauen sind. Bei den diesjährigen Oscars blieb außerdem die Kategorie „Beste Regie“ ohne weibliche Nominierung, was die Diskussion über die Gleichstellung in der Filmbranche weiter anheizte.
Moores Niederlage und die Reaktionen darauf symbolisieren nicht nur ihre persönliche Enttäuschung, sondern auch die fortwährenden Herausforderungen, mit denen ältere Schauspielerinnen konfrontiert sind, während sie in einer Kultur agieren, die oft jünger wird.