Am 30. Januar 2025 fand im Logensaal der Europa-Universität Viadrina ein Podiumsgespräch zur Frage „Was ist gute Hochschulgovernance?“ statt. Anlass war die 25-jährige Vizepräsidentschaft von Janine Nuyken, die in dieser Zeit eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen hat. Die Veranstaltung zog zahlreiche Interessierte an und bot einen Raum für den Austausch über wichtige Themen und Herausforderungen in der Hochschulwelt.
Janine Nuyken, die kürzlich ihren 25. Jahrestag als Vizepräsidentin feierte, begann ihre Karriere an der Viadrina zu einer Zeit, als ihre Wahl ohne einen Professorinnen-Titel für Aufsehen sorgte. Unterstützung erhielt sie dabei von Gesine Schwan, die die Notwendigkeit einer revolutionierten politischen Kultur an der Universität erkannte. Nuyken hat sich seitdem zu einer respektierten Führungspersönlichkeit entwickelt.Das Wissen berichtet, dass insbesondere die jüngsten Entwicklungen in den Nachwehen der Pandemie die Dringlichkeit ihrer Arbeit im Bereich Konfliktmanagement und Mediation erhöht haben.
Das Podiumsgespräch und zentrale Themen
In einem fachkundigen Panel diskutierten neben Nuyken auch Prof. Dr. Ulrike Tippe von der TH Wildau, Prof. Dr. Gerhard Sagerer, der Stiftungsratsvorsitzende, sowie die Viadrina-Studentin Ira Helten. Die Gesprächsteilnehmer beleuchteten vielfältige Aspekte der Hochschulgovernance. Sagerer unterstrich die Wichtigkeit, alle Statusgruppen ernst zu nehmen, insbesondere die nicht-professoralen Gruppen, während Tippe die Herausforderungen der Digitalisierung und des lebenslangen Lernens ansprach. Sie hob hervor, dass Ruhe und Kontinuität in der Hochschulleitung für den Erfolg entscheidend sind.
Helten forderte zudem einen kontinuierlichen Dialog mit Studierenden in allen Gremien der Universität. Nuyken selbst sah Konflikte als Gelegenheit zur Klärung von Interessen und betonte die Freude an der Zusammenarbeit mit Menschen. Viadrina-Präsident Prof. Dr. Eduard Mühle ließ durchblicken, dass er plant, die Universität auf „mutige Entscheidungen“ und „unkonventionelle Wege“ zurückzuführen, begleitet von Nuykens wertvoller Unterstützung.
Ein Blick in die Zukunft der Viadrina
Mit Blick auf die sich verändernde Hochschullandschaft hat sich die Viadrina in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. Die Herausforderungen der Hochschulleitung sind vielfältig und betreffen auch die Autonomie der Universitäten und die Wahrnehmungen des wissenschaftlichen Personals. In den letzten zwei Jahrzehnten haben insbesondere die New-Public-Management-inspirierten Governance-Reformen und der Bologna-Prozess die Hochschulorganisation geprägt. Letzterer hatte das Versprechen, eine Entlastung von Bürokratie und Improvisationsanstrengungen zu bringen.Hof Universität Halle beleuchtet die Herausforderungen, die durch diese Reformen entstanden sind, unter anderem die Einführung neuer Hochschulmanagementstrukturen.
Abschließend schloss Janine Nuyken die Veranstaltung mit emotionalen Worten: „Mein Herz ist voll, es läuft ein bisschen über.“ Diese sentimentalen Äußerungen spiegeln die Verbundenheit und den Gesellschafssinn wider, den sie kontinuierlich an der Viadrina fördert. Nuyken setzt sich intensiv dafür ein, Begegnungsräume zu schaffen, die für die aktive Hochschulkultur von entscheidender Bedeutung sind. Die Feierlichkeiten zu ihrem 25-jährigen Jubiläum bieten hierfür eine Möglichkeit, ihre Leistungen zu würdigen und den Dialog über die Zukunft der Hochschule zu fördern.