In Gießen hat das Landgericht Frankfurt am Main nach umfangreichen Ermittlungen ein weitreichendes Urteil gegen eine Bande von Schwarzarbeitern gefällt. Vier Männer, darunter ein 58-jähriger Türke und ein 45-jähriger Serbe, wurden für Vorenthaltung und Veruntreuung von Arbeitsentgelt in 55 Fällen, Betrug in 50 Fällen und Steuerhinterziehung verurteilt. Die Strafen: der Türke muss für sechs Jahre und neun Monate hinter Gitter, sein Komplize für sechs Jahre und acht Monate, während zwei weitere Serben und ein Grieche jeweils zwei Jahre und drei Monate verbüßen müssen. Zu dem Urteil gehört auch die Einziehung von etwa 2,6 Millionen Euro, die die Männer durch ihre illegale Tätigkeit im Baugewerbe erlangten.
Die Ermittlungen, die unter dem Codenamen „Medusa“ stattfanden, wurden durch Geldwäscheverdachtsanzeigen ins Rollen gebracht. Hierbei fielen hohe Bargeldabhebungen im Zusammenhang mit Rechnungen auf, die die Gruppe stellte. Über mehrere Jahre hatten die Verurteilten ein Netzwerk aus Scheinfirmen betrieben, um Sozialversicherungsbeiträge zu umgehen und Arbeitnehmer schwarz zu entlohnen. Der Gesamtschaden für den Fiskus beläuft sich auf etwa 17 Millionen Euro. Bei den Verhaftungen im Juni 2022 kam auch umfangreiches Beweismaterial ans Licht, inklusive 450.000 Euro Bargeld sowie Gold und Diamanten, wie www.presseportal.de berichtet.