Revolution im Kampf gegen Lungenhochdruck: Neues Medikament zeigt Wirkung!
Hannover, Deutschland - Am 7. April 2025 wurde ein neuartiger Wirkstoff zur Behandlung von pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH) vorgestellt, der vielversprechende Ergebnisse in der Behandlung dieser ernsthaften Erkrankung zeigt. Sotatercept, seit September 2024 zugelassen, ist ein erster Wirkstoff seiner Art, der als Aktivin-Signalhemmer agiert und die Neubildung von Endothelzellen blockiert. PAH ist eine seltene Form des Lungenhochdrucks, die durch das Verengen der kleinen Lungenarterien verursacht wird, was zu einer Erhöhung des Drucks im Lungenkreislauf führt. Dies belastet die rechte Herzseite erheblich, was letztlich zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen wie Rechtsherzinsuffizienz und Herzversagen führen kann. Die Krankheit betrifft vor allem Frauen im Alter von 30 bis 60 Jahren und äußert sich in Symptomen wie Kurzatmigkeit, Müdigkeit und Brustschmerzen.
Die Wirksamkeit von Sotatercept wurde in der internationalen klinischen Studie STELLAR sowie in einer Nachfolgestudie mit dem Namen ZENITH eingehend untersucht. Professor Dr. Marius Hoeper von der Medizinischen Hochschule Hannover war maßgeblich an beiden Studien beteiligt und berichtete, dass die ZENITH-Studie vorzeitig beendet wurde, weil eine Fortführung der Placebo-Gruppe aus ethischen Gründen nicht vertretbar war. In dieser Studie erhielten die Teilnehmer entweder die maximale Standardtherapie in Kombination mit Sotatercept oder ein Placebo.
Ergebnisse der ZENITH-Studie
In der ZENITH-Studie, die im renommierten „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht wurde, zeigte sich, dass das Risiko für eine Verschlechterung von PAH in der Sotatercept-Gruppe um mehr als 75 % im Vergleich zur Placebo-Gruppe sank. Die Behandlung führte zu einem signifikanten Rückgang der Hospitalisierungen, Lungentransplantationen und Todesfälle. Insgesamt nahmen 172 Patienten an der Studie teil, von denen 77 % Frauen waren und die Mehrheit eine hohe Sterblichkeitsrate aufwies.
Die Ergebnisse des ZENITH-Experiments wurden auf dem Kongress der American College of Cardiology (ACC) in Chicago präsentiert. Die Studie ergab, dass nur 17,4 % der Patienten in der Sotatercept-Gruppe die primären Endpunkte erreichten, im Vergleich zu 54,7 % in der Placebo-Gruppe. Dies verdeutlicht die bemerkenswerte Effektivität des Medikaments.
Mechanismus und Nebenwirkungen
Sotatercept wirkt als „Ligandenfalle“, die das aktivin-vermittelte Wachstum von Endothelzellen hemmt und so ein Ungleichgewicht zwischen fördernden und hemmenden Wachstumsfaktoren in PAH-Zellen verbessert. In Bezug auf die Sicherheit wurden in der Sotatercept-Gruppe 65,1 % der Patienten mit behandlungsbezogenen Nebenwirkungen beobachtet. Die häufigsten unerwünschten Wirkungen waren Epistaxis und Telangiektasien.
Es ist wichtig zu beachten, dass entzündliche Prozesse und eine erhöhte Konzentration von Zytokinen, Interleukinen und Chemokinen zur Verschlechterung der Erkrankung beitragen können. Auch rheumatische Erkrankungen spielen eine Rolle bei der Entstehung von PAH, während bei Kindern, insbesondere Frühgeborenen, Infektionen die Symptome erheblich verschärfen können, wie in der Pharmazeutischen Zeitung erläutert wird. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit eines tiefergehenden Verständnisses und einer umfassenden Behandlung von PAH.
Die vielversprechenden Ergebnisse von Sotatercept könnten damit einen wichtigen Fortschritt in der Therapie von PAH darstellen und betroffenen Patienten eine signifikante Verbesserung ihrer Lebensqualität bieten. Die weitere Forschung in diesem Bereich ist von entscheidender Bedeutung, um das volle Potenzial dieser Therapie zu erkennen.
Mehr Informationen zu Sotatercept sind hier verfügbar: MHH, ACC, und Pharmazeutische Zeitung.
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Vorfall | Gesundheitskrise |
Ort | Hannover, Deutschland |
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