Iran lehnt direkte Gespräche mit USA ab – Ein Weg zur Atomwaffe?

Iran, Land - Der Iran bleibt in seinen Verhandlungen über das Nuklearprogramm starrsinnig. Der iranische Außenminister Abbas Araghchi bezeichnete direkte Gespräche mit den USA als „sinnlos“. Diese Aussage fiel im Anschluss auf einen Brief von ehemaligem Präsident Donald Trump, in dem er dem obersten Führer Irans seine Hoffnung auf Verhandlungen über den Verzicht auf Atomwaffen mitteilte. Trump drohte im gleichen Atemzug mit Luftangriffen, falls kein Abkommen zustande käme. Araghchi stellte die Aufrichtigkeit der US-amerikanischen Verhandlungsangebote infrage und wies darauf hin, dass Iran nicht an Atomwaffen interessiert sei, jedoch bereit sei, sich auf indirekte Diplomatie einzulassen.

Historisch gesehen stand die US-amerikanische Beziehung zu Teheran unter dem Schatten des Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA). Dieser wurde 2018 von Trump einseitig aufgekündigt, was Iran dazu veranlasste, seine Verpflichtungen schrittweise zurückzufahren. Laut der Internationalen Atomenergie-Organisation hat Iran seither genug spaltbares Material gehamstert, um mehrere Atomwaffen zu bauen. Araghchi betont, dass Iran eine Verhandlung auf „gleichem Fuß“ mit den USA anstrebe.

Militärische und geopolitische Spannungen

Die Spannungen zwischen den USA und Iran sind nicht nur diplomatischer Natur. Hossein Salami, der Chef der Islamic Revolutionary Guard Corps, erklärte, dass Iran „bereit für den Krieg“ sei, aber nicht die Initiative dazu ergreifen wolle. Diese aggressive Rhetorik wird von den anhaltenden Konflikten in der Region, insbesondere durch den Krieg in Gaza, verstärkt. Aktuell könnte man argumentieren, dass Irans Einfluss in der Region, unter anderem durch Verluste in Partnerschaften mit der Hisbollah und dem syrischen Präsidenten Bashar al-Assad, geschwächt ist.

Die geopolitische Landschaft ist zudem durch Energiefragen bestimmt. Mit dem Ukraine-Krieg hat sich die Öl- und Gas-Geopolitik erheblich gewandelt. Carolyn Kissane von der New York University spricht in einer Diskussion über die geopolitischen Implikationen von Öl. Sie betont, dass OPEC+ jüngst beschlossen hat, die Ölproduktion um 1,2 Millionen Barrel pro Tag zu kürzen, was auch die Preise beeinflusst, die derzeit bei etwa 80 Dollar pro Barrel liegen. Diese Veränderungen im Energiesektor treffen nicht nur Ölproduzenten, sondern auch Konsumenten und werfen Fragen über die zukünftige Energieversorgung auf.

Globale Energieherausforderungen

Die Versorgung mit Öl ist für die Weltwirtschaft von zentraler Bedeutung, wobei der globale Verbrauch über 100 Millionen Barrel täglich beträgt. China hat die USA als größter Ölhemmend importить, ist aber gleichzeitig ein Käufer von oft vergünstigtem russischem Öl, selbst trotz der verhängten Sanktionen. Kissane weist darauf hin, dass die Herausforderungen in den nächsten fünf bis zehn Jahren zulasten einer stabilen globalen Energieversorgung des Öfteren die Beziehungen zwischen den USA und Saudi-Arabien beeinflussen werden.

Der Iran sieht seine Nuklearaktivitäten als legitim und behauptet, sie dienen lediglich zivilen Zwecken. In einem Umfeld, in dem Israel, ein enger US-Verbündeter, unbestritten über ein geheimes Atomarsenal verfügt, agiert Iran weiterhin vorsichtig, um nicht als der Aggressor in dieser komplexen geopolitischen Landschaft wahrgenommen zu werden. Währenddessen bleibt die Bereitschaft zur Diplomatie, auch wenn sie unkonventionell ist, ein entscheidender Faktor in diesen angespannten Beziehungen.

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Ort Iran, Land
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