Dürrenalarm! Deutschland kämpft gegen die wachsende Waldbrandgefahr

Berlin, Deutschland - Im vergangenen Jahr setzte sich das Wetter in Deutschland als besonders trocken und sonnig in Szene. Laut Tagesspiegel fielen im März 2023 in Berlin lediglich 10 Liter Wasser pro Quadratmeter, während der übliche Wert bei 37 Litern liegt. Ähnlich verhielt es sich in Bremen, wo nur 6 Liter Niederschlag gemessen wurden, verglichen mit 51 Litern im Durchschnitt. Diese extremen Bedingungen führten schon früh im Jahr zu einem Anstieg der Waldbrandgefahr.

Die Ursachen für die unübliche Witterung sind wiederholte Hochdruckwetterlagen über Mitteleuropa. Im März 2023 betrug der gesamte Niederschlag nur 19 Liter pro Quadratmeter, was eine fast 70-prozentige Abweichung von den Referenzperioden 1961-1990 und 1991-2020 darstellt, wo es im Durchschnitt jeweils 57 Liter waren. Besonders betroffen war der Norden und Nordosten Deutschlands, wo teilweise nur rund 9 Liter Niederschlag fielen. Das Resultat sind stark ausgetrocknete Böden, deren Feuchtigkeit in den oberen Schichten bis zu 20 Prozent unter dem langjährigen Minimum liegt.

Waldbrandgefahr in Deutschland

Zwischen 1991 und 2017 konnte in Deutschland eine signifikante Abnahme der Waldbrandflächen beobachtet werden. Dennoch zeigt die Entwicklung seit 2018, dass die Waldbrandgefahr wieder steigt. Besonders die extremen Trockenheit und Hitze in den Jahren 2018 und 2019 haben die Anzahl der Waldbrände erhöht, vor allem in den nordöstlichen Bundesländern mit Großflächenbränden, wie Umweltbundesamt berichtet.

Im Jahr 2018 wurden bundesweit 1.708 Waldbrände verzeichnet, die 2.349 Hektar Wald beschädigten. Brandenburg war mit 512 Bränden, die 1.674 Hektar Fläche betrafen, besonders stark betroffen. Die Zündursachen für diese Brände sind überwiegend auf fahrlässiges Handeln und Brandstiftung zurückzuführen. Trotz verbesserter Bekämpfungsstrategien und technischer Innovationen wie digitale Sensoren in Waldbrandzentralen bleibt die Bedrohung bestehen, die durch zunehmende extreme Wetterbedingungen verstärkt wird.

Langfristige Auswirkungen von Waldbränden

Der Klimawandel führt zu einer Häufung und Intensivierung von Waldbränden, was nicht nur aktuelle Gefahren birgt, sondern auch langfristige Auswirkungen auf das lokale Klima hat. Dies zeigen aktuelle Studien des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und des Helmholtz-Zentrums Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum. Die Auswirkungen von Waldbränden können jahrzehntelang anhalten, wobei Brandgebiete in den ersten zehn Jahren nach einem Brand temperierte Veränderungen bis zu 4,7 Grad Celsius aufweisen, wie Forschung und Wissen berichtet.

Die Erholung der verbrannten Flächen erfordert eine lange Zeit, häufig bis zu drei Jahrzehnten, während der Albedo-Effekt der nachwachsenden Wälder die Sonnenstrahlung reflektiert und weniger Wärme absorbiert. Dieser Prozess trägt zu einer verstärkten Erwärmung im Sommer bei, was wiederum mehr Waldbrände begünstigen könnte. Es wird geschätzt, dass die jährliche Erwärmung durch Feuer bis zum Jahr 2050 um ein Drittel ansteigen könnte, was die Bedeutung einer globalen Reduzierung der Treibhausgasemissionen unterstreicht.

Insgesamt steht Deutschland vor einer ernsthaften Herausforderung. Die Kombination von ausbleibendem Regen, steigenden Temperaturen und der drohenden Waldbrandgefahr macht deutlich, dass präventive Maßnahmen und ein Umdenken in der Umweltpolitik dringend erforderlich sind.

Details
Vorfall Umwelt
Ursache Klimawandel, Trockenheit
Ort Berlin, Deutschland
Quellen