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Oskar Schindler: Vom NS-Helden zum Lebensretter – Ein erstaunliches Erbe

Das Bundesarchiv erinnert an den 50. Todestag von Oskar Schindler, der während des Zweiten Weltkriegs über 1200 Juden vor dem Tod in Konzentrationslagern rettete. In einem Online-Schwerpunkt werden interessante Dokumente, darunter eine originale Version von „Schindlers Liste“, präsentiert, die 7000 Dokumente aus seinem Nachlass umfasst, die nach seinem Tod in Hildesheim gefunden wurden.

Schindler, zu Beginn der NS-Zeit ein Nationalsozialist, verwandelte sich während des Krieges in einen Retter. Durch geschickte wirtschaftliche Argumentation sicherte er angestellten Juden Arbeitsplätze in seiner Fabrik und schützte sie somit vor der Deportation. Trotz seiner moralischen Widersprüche – er war ein Trinker und hatte zahlreiche Affären – war Schindlers Einsatz für die Menschen außergewöhnlich. Der Publizist Michel Friedman beschreibt ihn als einen einfachen Mann, dessen Leben das Schicksal vieler Menschen entscheidend beeinflusste. Schindler verstarb 1974, doch sein Vermächtnis lebt weiter, und seine Geschichte wurde 1993 durch Steven Spielbergs Film weltberühmt.

Der Koffer mit den Dokumenten wurde vor 25 Jahren zufällig entdeckt und trägt zur fortlaufenden Auseinandersetzung mit der Erinnerungskultur bei. Das Bundesarchiv bewahrt nun einen Original-Durchschlag von „Schindlers Liste“ auf, ein bemerkenswerter Teil der Geschichte, der die Bedeutung von Zivilcourage in dunklen Zeiten unterstreicht. Mehr dazu hier.