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Asiatische Hornissen breiten sich in Hessen aus: Maßnahmen dringend erforderlich

Die asiatische Hornisse breitet sich zunehmend in Hessen aus, was Reiner Jahn auf Anweisung des Hessischen Landesamtes für Naturschutz und Umwelt dazu veranlasst, bereits mehrere Nester zu entfernen, um die lokale Natur zu schützen, nachdem die Art 2019 erstmals im Landkreis Bergstraße entdeckt wurde.

Auswirkungen der invasiven Hornisse auf die Natur in Hessen

Die asiatische Hornisse, eine invasive Art, hat in Hessen an Terrain gewonnen und ihre Präsenz beeinflusst das lokale Ökosystem erheblich. Die ersten Berichte über die Hornissen stammen aus dem Jahr 2019 aus dem Landkreis Bergstraße und seitdem hat sich ihr Wirkungskreis kontinuierlich erweitert. Die Auswirkungen auf die heimische Fauna sind alarmierend, da diese Insekten vor allem eine Bedrohung für die Population der Honigbienen darstellen.

Ein Schritt gegen die Expansion

Um die Bedrohung durch die asiatische Hornisse zu bekämpfen, werden spezielle Maßnahmen ergriffen. So entfernte Reiner Jahn, ein Mitarbeiter des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG), ein Hornissen-Nest von einem Balkon in Maintal. Dabei hatte er ein speziell entwickeltes Sauggerät im Einsatz, um die Tiere zu sichern. Die Hornissen wurden in eine Sammelbox gebannt, um anschließend analysiert werden zu können. Aktuell werden in Hessen mehrere Dutzend Nester identifiziert, wobei die Zahl im Laufe des Jahres mit zunehmender Entdeckung weiter steigen dürfte.

Gemeinschaftsaktion und Sensibilisierung

Die Bürger sind aufgerufen, auf mögliche Nester der asiatischen Hornisse zu achten und diese zu melden. Die Anwohner in Hochstadt bemerkten den Nestbau und schalteten den lokalen Imkerverein ein, als sie Zweifel an der Art der Hornisse hatten. Dieses Vorgehen zeigt, wie wichtig es ist, die Gemeinschaft in Schutzmaßnahmen einzubeziehen. Der Imkerverein konnte schließlich bestätigen, dass es sich um die invasive Art handelte, die meldepflichtig ist.

Weitere invasive Arten in Hessen

Hessen ist nicht nur von der asiatischen Hornisse betroffen, sondern auch von einer Vielzahl anderer invasiver Arten, die aus verschiedenen Gründen, häufig durch menschliches Handeln, in die Region gelangten. Zu den weiteren Bedrohungen zählen Waschbären, ägyptische Gänse und die Asiatische Tigermücke, die als Überträger gefährlicher Krankheiten bekannt ist. Das HLNUG warnt, dass diese nicht heimischen Arten die Biodiversität gefährden und den natürlichen Lebensraum der einheimischen Tier- und Pflanzenarten stören können.

Wohin geht die Reise der Hornisse?

Die fortschreitende Verbreitung der asiatischen Hornisse in Hessen ist ein besorgniserregender Trend. Jahn, der mit der Sammlung der Hornissen beschäftigt ist, schätzt, dass im letzten Jahr über 150 Nester entdeckt wurden und sich diese Zahl in naher Zukunft verdoppeln könnte. Die Hornissen breiten sich zügig nach Norden und Osten aus, was bedeutet, dass bald auch andere Landkreise betroffen sein könnten.

Schlechte Nachrichten für die biologische Vielfalt

Die invasiven Hornissen stehen auf der Spitze des Problems, das viele Gemeinden in Hessen betrifft. Ihre Vorliebe für Honigbienen und andere Insekten birgt die Gefahr eines erheblichen Rückgangs der Bestäuberpopulationen, die für einen gesunden und funktionalen Lebensraum unerlässlich sind. Diese Situation erfordert schnelles Handeln und eine koordinierte Strategie, um die Ausbreitung dieser Art einzudämmen und die naturnahe Biodiversität zu fördern.

Angesichts der ernsthaften ökologischen Herausforderungen, die von der asiatischen Hornisse und anderen invasiven Arten ausgehen, ist es für die Bevölkerung von entscheidender Bedeutung, aktiv zu werden und die örtlichen Naturschutzbehörden zu unterstützen, um die natürlichen Lebensgemeinschaften Hessens zu schützen.