Heinsberg

Lebenshilfe Heinsberg: Neues KI-Tool fördert Leichte Sprache für alle

Mitarbeiter der Lebenshilfe Heinsberg und der Kölner KI-Experte Christopher Meil haben ein kostenloses Online-Tool entwickelt, das seit Ende Juni 2023 Texte in Leichte Sprache übersetzt, um die Verständlichkeit für Menschen mit Leseproblemen zu verbessern und die Zugänglichkeit von Informationen zu fördern.

In der heutigen Informationsgesellschaft stehen viele Menschen vor der Herausforderung, komplexe Texte zu verstehen. Dies gilt insbesondere für Personen, die nicht so gut lesen können. Ein neues Projekt in Heinsberg, das die Lebenshilfe-Werkstätten initiiert hat, zielt darauf ab, diese Barrieren abzubauen.

Die Bedeutung von leichter Sprache

Leichte Sprache ist eine vereinfachte Form der Kommunikation, die darauf abzielt, Informationen verständlicher zu machen. Menschen mit Lernschwierigkeiten oder sprachlichen Barrieren profitieren besonders von dieser Form der Sprache. Das Projekt der Lebenshilfe in Heinsberg bietet Unterstützung in der Umsetzung dieser Textform, was besonders für die Betreuung von Behörden und Schulen von Bedeutung ist.

Künstliche Intelligenz als Unterstützung

Im Rahmen des Projekts wurde mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz (KI) ein neues Tool namens „Optimeil Leichte Sprache” entwickelt. Christopher Meil, ein Kölner KI-Experte, hat zusammen mit seinem Team, einschließlich dem Mitarbeiter Alexander Jordan, ein System erschaffen, das schwer verständliche Texte innerhalb von Sekunden in leichte Sprache umwandelt. Das Tool ist kostenlos zugänglich und im neuen GPT-Store verfügbar.

Der Entwicklungsprozess

Die Idee für dieses Tool entstand durch Gespräche zwischen den Pädagogen Hanna Lüttke und Michael Kleinen von der Lebenshilfe und Meil. Während der Entwicklungsphase wurde viel Wert auf den Austausch mit den Praktikern der Lebenshilfe gelegt, um die spezifischen Anforderungen und die Regeln für leichte Sprache zu berücksichtigen. „Es war uns wichtig, dass wir mit den Menschen arbeiten, die das Tool später nutzen werden“, so Meil.

Vorteile für die Gemeinschaft

Die Mitarbeitenden der Lebenshilfe sehen das KI-Tool als Gelegenheit, ihre Arbeit zu optimieren. „Zuerst dachten wir, unser Tätigkeitsfeld würde durch das Programm obsolet“, erklärt Helmut Wichlatz, Leiter der Prüfwerkstatt. Doch schnell wurde klar, dass das Tool nicht als Ersatz, sondern als Unterstützung fungiert. Die redaktionelle Nachbearbeitung bleibt ein essenzieller Prozess, um sicherzustellen, dass die Texte korrekt und verständlich sind.

Zukunftsperspektiven

Die Entwickler planen, das Tool kontinuierlich zu verbessern und den Bedürfnissen der Nutzer anzupassen. Mit der geplanten Veröffentlichung der „DIN-Norm Leichte Sprache“ im Herbst soll das Tool ebenfalls aktualisiert werden, um die neuesten Standards zu integrieren. Ziel ist es, mehr Menschen dazu zu ermutigen, auch in leichter Sprache zu kommunizieren.

Zugang zu Informationen

Nutzer, die Interesse an dem Tool haben, können im Internet unter www.lebenshilfe-heinsberg.de/leichte-sprache umfassende Informationen, Anleitungsvideos und Zugangsmöglichkeiten finden. Dies könnte möglicherweise einen wichtigen Schritt in Richtung einer inklusiveren Gesellschaft darstellen, in der jeder Zugang zu verständlichen Informationen hat.