Hamm

Insolvenzrisiko am Paracelsuspark: Stadt vor neuen Herausforderungen

In Hamm-Mitte stellt die finanzielle Unsicherheit von drei Projektgesellschaften am Paracelsuspark, die im Juni 2024 Insolvenzanträge stellten, die Stadt vor Herausforderungen bei der Erschließung des Areals, was potenziell hohe Kosten für die Eigentümer und die Stadt nach sich ziehen könnte.

In Hamm gibt es derzeit erhebliche Bedenken bezüglich des renommierten Immobilienprojekts Paracelsuspark. Die Entwicklungen rund um die Insolvenz dreier Projektgesellschaften, die für das Areal verantwortlich sind, werfen Fragen über die zukünftige Erschließung und die finanzielle Belastung der Eigentümer auf.

Unsicherheiten durch Insolvenzen

Im Juni 2024 haben gleich drei Projektgesellschaften Insolvenz angemeldet. Diese Situation könnte nicht nur die Stadtverwaltung, sondern auch die Eigentümer am Paracelsuspark in große Schwierigkeiten bringen. Ein Kernproblem ist die bereits verzögerte Fertigstellung der Straßen im Gebiet, die bisher immer weiter hinausgeschoben wurde. Laut Stadtverwaltung gibt es einen konkreten Zeitplan für die Erschließung, der jedoch von der Dauer des Insolvenzverfahrens abhängt, was eine klare Perspektive zurzeit unmöglich macht.

Die finanzielle Verantwortung der Eigentümer

Ein dringendes Thema ist die potenzielle finanzielle Belastung für die Eigentümer. Die CDU-Ratsfraktion hat darauf hingewiesen, dass es eine Bürgschaft gibt, deren Höhe jedoch unklar bleibt. Dazu sagte CDU-Fraktionsgeschäftsführer Michael Pricking: „Aufgrund der steigenden Kosten im Bausektor kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Eigentümer:innen an den dann möglicherweise der Stadt obliegenden Erschließungskosten beteiligt werden müssen.“ Dies könnte die finanzielle Situation vieler Investoren erheblich belasten, insbesondere bei den geschätzten Kosten von rund zwei Millionen Euro für die Erschließung.

Ein Blick auf das Innovationszentrum

Zusätzlich zu den Schwierigkeiten mit der Erschließung zeigen sich auch Probleme bei dem 12 Millionen Euro teuren Innovationszentrum, das seit 2022 in Betrieb ist. Es sind Baumängel bekannt, und es gibt Berichte über Handwerker, die auf offene Zahlungen warten. Die CDU fordert eine Prüfung der Situation, um Transparenz in die Vorgänge zu bringen. Ralf Steinhaus, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion, sagte: „Hier muss dringend Licht ins Dunkel gebracht werden.“ Ein schlechtes Zeichen für das Vertrauen in das Immobilienprojekt und dessen Management.

Die Perspektive für Hamm

Die Entwicklungen rund um den Paracelsuspark könnten den Immobilienmarkt in Hamm weitreichend beeinflussen. Sollte der Erschließungsvertrag an die Stadt fallen und die Stadt die Investitionen übernehmen müssen, könnte dies nicht nur die Eigentümer, sondern auch die Stadt selbst stark belasten. Bei der Planung der schon seit Jahren bestehenden Wohnanlage könnte es zudem nicht nur um finanzielle Aspekte, sondern auch um das öffentliche Vertrauen in derartige Projekte gehen.

Fazit

Die gegenwärtigen Herausforderungen rund um den Paracelsuspark und das Innovationszentrum lassen die Wichtigkeit von Transparenz und Verantwortung in städtischen Projekten deutlich werden. Der Bürger und die Eigentümer stehen vor einem ungewissen Jahr, in dem die Stadt eine entscheidende Rolle spielen könnte. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Stadtverwaltung in der Lage ist, die anstehenden Probleme zu lösen und eine positive Entwicklung für Hamm sicherzustellen.