500 Jahre alte Straße entdeckt: Ein Fenster in die Vergangenheit von Parsau
Bei Straßenbauarbeiten in Parsau wurde kürzlich eine erstaunliche Entdeckung gemacht: Ein über 500 Jahre alter Knüppeldamm kam zum Vorschein. Dieser fund historischer Bedeutung zeigt nicht nur die lange Geschichte des Ortes, sondern wirft auch ein Licht auf die vergangene Straßenbaukunst in der Region.
Der Knüppeldamm lag einen Meter unter dem heutigen Straßenniveau und wurde offenbar genutzt, um eine feuchte Senke im Dorf passierbar zu machen. Er besteht aus zahlreichen Rundhölzern, hauptsächlich aus Erlenhölzern, die quer zur Straße angeordnet waren. Unter den Holzstämmen wurden Feldsteine und gebrochene Sandsteine gefunden, die zur Stabilisierung des Damms beitrugen.
Während der archäologischen Dokumentation wurden eine Vielzahl von gut erhaltenen Funden entdeckt, darunter mehr als 100 Hufeisen und Hufeisenfragmente, Nägel, Teile von Wagen, eine Lanzenspitze, Reitzubehör und Münzen. Zwei Silbermünzen aus dem 15. Jahrhundert sowie eine dendrochronologische Datierung der Bauhölzer bestätigten das Alter des Dammes auf das Jahr 1480.
Die Bedeutung dieser Entdeckung liegt nicht nur in der Geschichte des Straßenausbaus in Parsau, sondern auch in der Bestätigung der langen Tradition von Fernverbindungen in der Region. Der Knüppeldamm zeigt, wie schon vor Jahrhunderten wichtige Handelswege die Menschen miteinander verbunden haben und wie sorgfältig sie diese Wege pflegten.
Die archäologischen Ausgrabungen sind daher nicht nur eine interessante Episode in der Geschichte von Parsau, sondern auch ein Fenster in die Vergangenheit, das uns ermöglicht, die Lebensweise und die technischen Fähigkeiten unserer Vorfahren besser zu verstehen.