Der Klimawandel hat bereits konkrete Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland. Unter anderem führen Extremwetterereignisse, langanhaltende Hitzeperioden, Luftverschmutzung und die Ausbreitung von Pollen zu zusätzlichen Belastungen im Gesundheitssystem. Dr. med. Martina Wenker, die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, hebt hervor, dass die Klimakrise eine der größten Herausforderungen für die Gesellschaft darstellt. Ein Monitoringbericht der Bundesregierung vom November 2023 zeigt, dass die Anzahl heißer Tage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius in Deutschland stark zugenommen hat. Insbesondere Regionen wie Brandenburg, Nordsachsen und das Rhein-Neckar-Gebiet verzeichnen mittlerweile über 20 Hitzetage pro Jahr.
Die gesundheitlichen Auswirkungen der Klimaveränderung sind vielfältig. Sie reichen von Schlafstörungen, Magen-Darm-Infekten, vermehrten Wundheilungsstörungen bis hin zu Herzrhythmusstörungen aufgrund des Mineralstoffverlusts durch Schwitzen. Zudem kann Hitze die Wirksamkeit von Medikamenten beeinträchtigen und unerwünschte Nebenwirkungen verstärken. Eine Verschlechterung der Luftqualität führt zu erhöhter Ozonbildung und anderen Schadstoffen, was die Atemwege belastet. Die Verlängerung der Pollensaison durch mildere Temperaturen trägt dazu bei, dass Allergikerinnen und Allergiker länger leiden.
Mit steigenden Temperaturen können sich krankheitserregende Bakterien vermehren, während auch Zecken und Mücken, Überträger gefährlicher Viren, in Deutschland häufiger anzutreffen sind. Die Tigermücke, die Krankheiten wie Dengue-Fieber übertragen kann, breitet sich zunehmend aus. Die Präsidentin der Ärztekammer warnt vor der verstärkten Verbreitung neuer Infektionskrankheiten in Folge des Klimawandels.
Um den negativen Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, ruft Dr. med. Martina Wenker zu persönlichem Engagement für die Gesundheit auf. Sie betont die Bedeutung von Maßnahmen wie einer pflanzenbasierten Ernährung, umweltfreundlicher Mobilität und der Nutzung von klimaneutraler Energie. Die Ärztekammer Niedersachsen unterstützt den bundesweiten Hitzeaktionstag am 5. Juni 2024 und setzt sich für die Umsetzung entsprechender Forderungen zur Stärkung des gesundheitlichen Hitzeschutzes auf verschiedenen politischen Ebenen ein.
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