Georg Rakowsky, ein leidenschaftlicher Fotograf aus Wasserburg am Inn, hat sein Lebenswerk in Form von rund 10.000 Bildern dem Wasserburger Stadtarchiv übergeben. Diese Sammlung bietet nicht nur einen eindrucksvollen Einblick in die Entwicklung der Stadt, sondern erzählt auch viele skurrile Geschichten, die mit dem Alltag in Wasserburg verbunden sind. Rakowsky, der seit 50 Jahren die Kamera in der Hand hält, begann seine fotografische Laufbahn im Alter von 22 Jahren, inspiriert von einem Nachbarn. Heute, im Alter von 72 Jahren, spiegelt seine Arbeit eine tief verwurzelte Verbundenheit zur Natur und den Menschen wider.
Ursprünglich war Rakowsky bei der Telekom beschäftigt, doch seine wahre Leidenschaft gilt der Fotografie. Während er früher hauptsächlich analog arbeitete, hebt er hervor, dass er inzwischen auch digitale Fotografie praktiziert, insbesondere bei Feierlichkeiten. Um die Qualität seiner Bilder sicherzustellen, nutzt er einen Dia-Scanner, da die Entwicklung analoger Fotos für ihn sehr kostenaufwendig ist – etwa 5 Euro pro Bild. Diese sorgfältige Herangehensweise zeigt sich in seinen zahlreichen Dia-Vorträgen, die er über seine Reisen in Länder wie Usbekistan und die Mongolei hält.
Das Fotografieren in der Heimat
Die Bilder von Georg Rakowsky umfassen nicht nur historische Ereignisse wie Hochwasser, sondern dokumentieren auch städtebauliche Entwicklungen in Wasserburg. Vor einigen Tagen hielt er eine Fotosession am Feuerwehrhaus und an der Berufsschule, mit der er die jüngere Geschichte der Stadt festhielt. Seine Aufnahmen hat er in Ordnern im Keller aufbewahrt, da er ursprünglich nur für sich selbst fotografierte und das Interesse an seinen Arbeiten nie erwartet hätte.
Ein Vorfall, der für Aufregung sorgte, war ein Polizeieinsatz, als Rakowsky am Kellerberg fotografierte. Solche Erlebnisse fügen seiner Sammlung interessante Anekdoten hinzu, die die Geschichten hinter den Bildern lebendig machen. Mit dem Ziel, etwa drei Vorträge pro Jahr zu halten, hat er bereits 55 Vorträge durchgeführt, was nicht nur seine Leidenschaft, sondern auch seine Engagement für die Gemeinschaft zeigt.
Naturverbundenheit und kreative Ausdrucksweise
Abseits der Fotografie hat Rakowsky eine ausgeprägte Naturverbundenheit. Er ist daran interessiert, wie Ernährung unsere Gesundheit beeinflusst und sammelt Steine, die er kreativ in Türmen oder Mustern anordnet. Diese Hobbys reflektieren nicht nur seinen Wunsch nach ästhetischem Ausdruck, sondern auch eine tiefe Verbindung zur Natur und seiner Umgebung.
Georg Rakowsky repräsentiert die Langlebigkeit der Fotografie als Kunstform. Seine Sammlung ist ein bedeutendes historisches Zeugnis für Wasserburg. Seine unermüdliche Hingabe trägt dazu bei, das kulturelle Erbe der Stadt für zukünftige Generationen zu bewahren. Weitere Informationen zur Geschichte der Fotografie können unter Academia gefunden werden.