Gesundheit

Warum bestimmte Geräusche so unangenehm sind: Eine psychologische Untersuchung

Die geheime Macht der Geräusche: Wie Misophonie unser Wohlbefinden beeinflusst

Alltägliche Geräusche wie das Kratzen einer Gabel auf einem Teller, das Summen einer Mücke oder das Schlürfen eines Getränks können starke Reaktionen hervorrufen, obwohl sie scheinbar harmlos sind. Dies liegt oft an der Tonhöhe bestimmter Geräusche, die vom menschlichen Ohr unterschiedlich wahrgenommen werden. Zudem spielt das individuelle Geräuschempfinden eine Rolle, das durch persönliche Erfahrungen geprägt ist. Ein unangenehmes Geräusch kann Erinnerungen an negative Erlebnisse wecken und starke Reaktionen wie Stress oder Ärger hervorrufen.

Menschen mit Tinnitus leiden häufig unter einer Überempfindlichkeit gegenüber alltäglichen Geräuschen, bekannt als Hyperakusis. Diese Empfindsamkeit kann körperliche Reaktionen wie Schweißausbrüche oder Herzrasen hervorrufen. Eine besondere Form der Geräuschempfindlichkeit ist die Misophonie, bei der bestimmte Geräusche wie Essens-, Trink- oder Atemgeräusche intensive negative Emotionen wie Anspannung, Ekel oder Wut auslösen können. Studien zeigen, dass Menschen mit Misophonie bei der Wahrnehmung solcher Geräusche Teile des Gehirns aktivieren, die mit Langzeitgedächtnis, Reizverarbeitung und starken Emotionen wie Wut verbunden sind.

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Misophonie ist bisher keine anerkannte Erkrankung, kann aber das Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Etwa fünf bis 20 Prozent der Bevölkerung sind in bestimmten Gruppen von Misophonie betroffen. Betroffene können in sozialen Situationen aggressives Verhalten zeigen oder sich unwohl fühlen. Die Misophonia Association in den USA strebt danach, das Bewusstsein für die Krankheit zu stärken und Betroffenen bei der Suche nach effektiven Behandlungsmethoden zu unterstützen. Misophonie wird in der Regel als eine Störung der Klangverarbeitung betrachtet, bei der der soziale Aspekt häufig vernachlässigt wird.

Wer eine übermäßige Reaktion auf Alltagsgeräusche bemerkt, kann zunächst sein Gehör von Fachleuten untersuchen lassen. Bei Verdacht auf Misophonie kann eine psychotherapeutische Behandlung helfen. Interessierte können sich auch an Forscher der Universität Bielefeld wenden, um an entsprechenden Forschungsprojekten teilzunehmen.

Dr. Sarah Weber ist eine anerkannte Gesundheitsexpertin mit fundiertem Wissen in Bereichen wie Ernährung, präventive Medizin und Gesundheitspolitik. Sie hat Medizin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin studiert und ist Fachärztin für Innere Medizin. Sarah schreibt regelmäßig für führende Gesundheitsmagazine und ist als Beraterin für mehrere Gesundheitsorganisationen tätig. Sie ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin und hat zahlreiche wissenschaftliche Publikationen zu aktuellen Gesundheitsthemen verfasst. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit hält Dr. Weber Vorträge und Workshops und ist häufig als Expertin in Gesundheitssendungen zu sehen. In ihrer Freizeit engagiert sie sich für gemeinnützige Organisationen, die sich auf Gesundheitsaufklärung spezialisieren.
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