In Deutschland haben Schwangere seit nunmehr zehn Jahren die Möglichkeit, unter besonderen Umständen vertraulich zu gebären. Expertinnen ziehen eine insgesamt positive Bilanz dieser Möglichkeit, weisen jedoch auch auf Kritikpunkte hin.
Oftmals sind es verschiedene schwerwiegende Gründe, die Schwangere dazu veranlassen, ihre Schwangerschaft geheim zu halten. Sei es die Angst vor einem gewalttätigen Partner, die Furcht vor der eigenen Familie oder eine wirtschaftliche oder psychische Abhängigkeit – die Notlagen sind vielfältig und belastend.
Die Frage, wo das Kind schließlich auf die Welt kommen soll und was danach mit dem Neugeborenen geschieht, ist für viele Frauen in dieser Situation von großer Bedeutung. Die Möglichkeit der vertraulichen Geburt bietet hier eine Lösung, bei der die Anonymität gewahrt bleibt, aber dennoch eine medizinisch und psychologisch angemessene Betreuung gewährleistet ist.
Experten betonen, dass es wichtig ist, dass diese Möglichkeit bekannter gemacht wird, um betroffenen Frauen frühzeitig Hilfe und Unterstützung anzubieten. Darüber hinaus wird Kritik an bestehenden Strukturen und Prozessen laut, die verbessert werden müssen, um den Schutz und die Sicherheit der Mütter und ihrer Kinder weiter zu stärken.