Verbesserung der Akut- und Notfallversorgung: Steuerung und Bezahlung im Fokus der Kassenärztlichen Vereinigung

Um die Akut- und Notfallversorgung langfristig sicherzustellen, sehen die Kassenärzte in Rheinland-Pfalz einen dringenden Bedarf, die Steuerung der Patienten zu verbessern und die Bezahlungsstruktur zu überdenken. Die aktuelle Nutzung von Notaufnahmen und ärztlichen Bereitschaftspraxen wird als zu stark oder sogar fehlerhaft kritisiert. Die Kassenärztliche Vereinigung betont die begrenzten medizinischen Ressourcen und fordert eine verstärkte Aufklärung der Öffentlichkeit sowie eine vernetzte Steuerung der Patientinnen und Patienten. Es wird darauf hingewiesen, dass die klare Definition der Zuständigkeiten für die Telefonnummern 116117 und 112 erhalten bleiben sollte, ohne eine gemeinsame Erreichbarkeit zu gewährleisten.

Zusätzlich fordert die KV RLP eine extrabudgetäre Vergütung für Leistungen in der Akut- und Notfallversorgung, um die bereits stark belasteten Praxen zu unterstützen. Ein effektiverer Versorgungsprozess soll durch eine professionelle und schnelle Ersteinschätzung ermöglicht werden. Die Behandlung von ambulanten Notfällen zeigt sich als nicht kostendeckend und belastet die verfügbaren Ressourcen erheblich.

Gesundheitsminister Clemens Hoch unterstützt die Forderungen und plädiert dafür, dass mehr Bereitschaftsdienstzentralen der KV die Notaufnahmen entlasten könnten. Er strebt an, dass jede Krankenhaus eine ambulante Notfallversorgung der KV erhält. Zudem möchte er das Konzept der 116117 weiterentwickeln, um den Patienten unmittelbar nach der Ersteinschätzung einen Termin beim Hausarzt oder Kinderarzt zu ermöglichen.