Gesundheit

Unterdiagnostiziert und übersehen: Kognitive Beeinträchtigungen als Vorstadium von Demenz

Viele ältere Menschen weisen leichte kognitive Beeinträchtigungen auf, die später zu einer Demenz führen können. Die Erkrankung verläuft in den meisten Fällen jedoch viele Jahre unbemerkt. Gerade bei Personen über 65 Jahren werden leichte kognitive Beeinträchtigungen oft nicht diagnostiziert, wie zwei Studien der University of Southern California aufzeigen. Diese Ergebnisse wurden im Fachmagazin „Alzheimer’s Research & Therapy“ veröffentlicht.

Die leichte kognitive Störung, auch als „mild cognitive impairment“ (MCI) bekannt, tritt im höheren Alter häufig auf und beeinträchtigt Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Denkvermögen. Experten zufolge stellt sie das Vorstadium einer Demenz dar. Wird MCI nicht erkannt und Alzheimer erst später diagnostiziert, ist das Gehirn bereits stark geschädigt. Betroffene haben laut dem NDR eine durchschnittliche Lebenserwartung von weniger als zehn Jahren. Daher arbeiten Wissenschaftler an der Entwicklung sicherer Frühtests, um Hinweise auf Alzheimer lange vor dem Ausbruch der Demenz zu liefern. Die aktuellen Erkenntnisse weisen jedoch darauf hin, dass es erhebliche Lücken bei der Erkennung leichter kognitiver Beeinträchtigungen gibt.

Forscher um Ying Liu untersuchten in einer Studie, wie häufig leichte kognitive Beeinträchtigungen diagnostiziert und übersehen wurden. Die Ergebnisse basierten auf einer Längsschnittuntersuchung mit rund 20.000 Personen in den USA. Von den erwarteten acht Millionen Fällen erhielten nur etwa acht Prozent eine korrekte Diagnose. Eine weitere Studie bestätigte dieses Ergebnis und zeigte, dass nur ein geringer Prozentsatz der vorhergesagten Fälle tatsächlich diagnostiziert wurde. Experten betonen die verheerenden Folgen dieser unterdiagnostizierten Fälle und unterstreichen die Bedeutung einer Früherkennung, insbesondere für die Behandlung von Alzheimer.

In Deutschland steht seit 2023 ein neues Alzheimer-Medikament mit dem Wirkstoff Lecanemab zur Verfügung, das die Krankheit um mehrere Monate verzögern kann. Diese Behandlung ist jedoch nur für Patienten im Frühstadium der Erkrankung geeignet. Eine rechtzeitige Früherkennung bietet nicht nur den Betroffenen, sondern auch ihren Angehörigen die Möglichkeit, sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen und entsprechende Unterstützung anzunehmen. Es ist entscheidend, dass die Erkennung leichter kognitiver Beeinträchtigungen verbessert wird, um die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten.

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