Vorfall | Sonstiges |
---|---|
Ort | Garmisch, Špindlerův Mlýn, Tschechien |
Die Schweizer Skirennfahrerin Lindy Etzensperger hat überraschend ihren Rücktritt vom aktiven Skisport bekannt gegeben. Die 26-Jährige, die aus Gamsen im Kanton Wallis stammt, hat mit diesem Entschluss eine bemerkenswerte Karriere beendet, die von Höhen und Tiefen geprägt war. Etzensperger begann ihre sportliche Laufbahn im Alter von 16 Jahren mit FIS-Rennen und feierte ihr Weltcup-Debüt im März 2019, als sie beim Riesenslalom in Špindlerův Mlýn den 27. Platz belegte und somit ihre ersten Weltcuppunkte sammelte. Ihr größter Erfolg war die Bronzemedaille im Super-G bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2019 in Val di Fassa.
Die Entscheidung zum Rücktritt hat für Aufregung gesorgt, da Etzensperger eine der zahlreichen Athletinnen ist, die sich in dieser Wintersaison vom Wettkampfsport verabschiedet. Sie ist die vierte Schweizer Athletin, nach Reto Schmidiger, Yannick Chabloz und Katja Grossmann, die diesen Schritt geht. In ihrer Abschiedsbotschaft drückte sie ihre Dankbarkeit für die unvergesslichen Erlebnisse im Skirennsport aus, während sie stolz auf ihre Leistungen zurückblickt.
Karriere und Herausforderungen
Etzenspergers Karriere war allerdings nicht nur von Erfolg gekrönt. Sie litt unter mehreren schweren Verletzungen, einschließlich einer Gehirnerschütterung, die ihre sportliche Laufbahn gefährdeten und ihre Zukunft im Skisport infrage stellten. Trotz dieser Rückschläge kämpfte sie sich ohne offiziellen Kaderplatz immer wieder zurück und zeigte dabei ihren großen Willen, den Sport nicht aufzugeben. In der emotionalen Atmosphäre des Abschieds erzählt sie von den Herausforderungen, die sie überwinden musste.
Als Tochter der ehemaligen Skibergsteigerin Nathalie Etzensperger ist Lindy in einem sportbegeisterten Umfeld aufgewachsen. Diese familiäre Prägung könnte einen entscheidenden Einfluss auf ihre Entschlossenheit und ihr Engagement im Skisport gehabt haben. In ihrer Abschiedsnachricht verabschiedete sie sich von den Wettbewerben und beschrieb ihre Zeit im Skirennsport als eine wunderschöne Phase voller unvergesslicher Momente.
Zusammenhang mit anderen Rücktritten
Etzenspergers Rücktritt reiht sich in eine Serie von Rückgaben im Schweizer Ski-Team ein und verdeutlicht die fragilen Karrieren im Leistungssport. Verletzungsbedingte Ausfälle sind im Ski-Alpin-Sport keine Seltenheit. Die jüngsten Beispiele wie Michelle Gisin, die aufgrund einer schweren Knieverletzung die Ski-WM in Are verpasst, zeigen, wie sehr Athleten unter den physischen Anforderungen ihrer Sportart leiden müssen. Laut Orthopäde Lukas Weisskopf sind die enormen Kräfte beim Skifahren eine ständige Gefahr für Verletzungen, die, wie die Karriere von Lindsey Vonn zeigt, auch Spitzenathleten treffen können. Gisin selbst plädiert für Gesundheit über Wettkampf und hat sich für eine Operation entschieden, um diese langfristig zu sichern.
In diesem Kontext wird Etzenspergers Rücktritt zu einem wichtigen Signal für die Athletschaft. Ihre Entscheidung spricht für die Notwendigkeit, die eigene Gesundheit über den Wettkampf zu stellen und auf die eigene mentale und physische Verfassung zu achten. Letztendlich bleibt das Erbe von Lindy Etzensperger bestehen, und ihre beruflichen und persönlichen Erfahrungen werden sicherlich viele zukünftige Generationen von Skisportlern inspirieren.