Ein 27-jähriger Nordbremer wurde wegen gefährlicher Körperverletzung vor Gericht gestellt, nachdem am 9. Juni 2019 eine Auseinandersetzung vor einer Diskothek in Ihlpohl eskalierte. Der Vorfall, der zu erheblichen Gesichtsverletzungen bei einem Brüderpaar im Alter von 33 und 39 Jahren führte, erforderte sogar operative Eingriffe. Laut Weser-Kurier war der Angeklagte zur Tatzeit stark alkoholisierte und gab an, sich kaum an die Ereignisse erinnern zu können.

Die Geschädigten berichteten von anhaltenden gesundheitlichen Problemen, darunter Kopfschmerzen und eine Verletzung, die einen Krankenhausaufenthalt notwendig machte. Die Staatsanwaltschaft forderte eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten, jedoch mit der Möglichkeit der Bewährung. Die Verteidigung stimmte dem Vorschlag zu und hob die positive persönliche Entwicklung des Angeklagten hervor, der mittlerweile eine Ausbildung gestartet hatte und wieder bei seiner Familie lebt.

Auswirkungen alkoholisierter Gewalt

Alkoholkonsum ist oft ein zentraler Faktor bei Auseinandersetzungen, besonders im Nachtleben. Nach anwalt.de entstehen Schlägereien häufig unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen. Die rechtlichen Konsequenzen sind schwerwiegend: Die Beteiligung an Schlägereien kann straffrei bleiben oder zu Haftstrafen von bis zu zehn Jahren führen, abhängig von den Umständen des Vorfalls.

Gemäß den Angaben des Bundesamts für Gesundheit (BAG) sind rund die Hälfte aller Gewaltdelikte im öffentlichen Raum alkoholassoziiert. Dampft man das auf die Auseinandersetzungen im Nachtleben herunter, so finden diese oft am Wochenende statt und betreffen hauptsächlich männliche Täter der Altersgruppen 19-24 und 25-34 Jahre. Studien zeigen, dass problematisches Trinkverhalten nicht nur für die Täter, sondern auch für die Opfer gesundheitliche Risiken birgt.

Urteil und Strafmaß

Das Gericht verhängte letztendlich eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten. Diese wurde jedoch für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Die Richterin stellte klar, dass der Angeklagte aktive Rolle in den Angriffen hatte, trotz der Beteiligung einer größeren Gruppe. Dieser Fall verdeutlicht die Gefahren von Gewalt und Alkoholkonsum und die anhaltenden sozialen Probleme, die damit verbunden sind, wie das BAG betont.

Angesichts solcher Vorfälle ist es wichtig, das Bewusstsein für die negativen sozialen Folgen des Alkoholmissbrauchs zu schärfen. Präventionsmaßnahmen und Beratungsangebote sind notwendig, um den Teufelskreis von Alkohol und Gewalt zu durchbrechen und die Sicherheit im öffentlichen Raum zu erhöhen.