Der Verzicht auf Natrium-Salz kann messbar die Sterblichkeitsrate senken und somit das Leben verlängern, wie eine kürzlich veröffentlichte Studie im Fachmagazin „Annals of Internal Medicine“ zeigt. Die Auswertung von 16 internationalen Studien mit insgesamt 35.321 Probanden, darunter sieben Studien mit älteren Menschen im Durchschnittsalter von 62 Jahren, ergab, dass der Austausch von Kochsalz durch Salzersatz keine erkennbaren negativen Auswirkungen auf die Gesundheit hat.
Besonders ältere Menschen mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen könnten von der Verwendung von Salzersatz profitieren. Nach einer Reduktion des Natriumkonsums über mindestens sechs Monate verringerte sich die Gesamtsterblichkeitsrate um 12 Prozent, während die Sterblichkeitsrate aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 29 Prozent zurückging. Zwar gab es eine leichte Zunahme von Nebenwirkungen wie Nierenproblemen um vier Prozent, aber die Positiveffekte überwogen.
Es wird empfohlen, die Dosierung von Kaliumchlorid, einem häufig verwendeten Salzersatz, sorgfältig zu überwachen, da bei zu hoher Einnahme negative Auswirkungen wie Herzrhythmusstörungen, Übelkeit oder allergische Reaktionen auftreten können. Menschen mit bestimmten gesundheitlichen Bedingungen wie Sichelzellanämie oder Nierenschäden sollten besonders vorsichtig sein oder ganz auf Kaliumchlorid verzichten.
Trotz der positiven Ergebnisse der Studie gibt es noch offene Fragen hinsichtlich der Übertragbarkeit der Daten auf andere Bevölkerungsgruppen, insbesondere auf Regionen mit verschiedenen Lebensstilen. Weitere Studien müssen durchgeführt werden, um die langfristigen Auswirkungen von Salzersatz auf die Gesundheit zu klären, insbesondere bei jüngeren Menschen und in verschiedenen geografischen Gebieten.