Robert F. Kennedy Jr. wurde vom US-Senat als neuer Gesundheitsminister bestätigt. Diese Entscheidung fiel am 14. Februar 2025 mit einer knappen Mehrheit von 52 zu 48 Stimmen. Die Abstimmung folgte intensiven Befragungen durch den Finanz- und Gesundheitsausschuss des Senats, in denen alle Demokraten gegen Kennedy stimmten, während nur ein Republikaner, Mitch McConnell, sich ebenfalls gegen ihn aussprach. Kennedy, der im Vorfeld als Kritiker der Pharma- und Corona-Politik aufgefallen war, betonte in Anhörungen, dass er kein genereller Impfgegner sei, forderte jedoch strengere Prüfungen der Impfstoffsicherheit und äußerte Bedenken gegen mRNA-Vakzine.

Kennedy wurde darüber hinaus beschuldigt, Verschwörungstheorien über Covid-19 verbreitet zu haben. Kritiker, einschließlich seiner Cousine Caroline Kennedy, äußerten Bedenken hinsichtlich seiner Qualifikationen. Dennoch lobten seine Unterstützer sein Engagement im Kampf gegen chronische Krankheiten und die Pharmaindustrie. Laut aktuellen Studien sind 75 % der Amerikaner übergewichtig, und 40 % davon gelten als krankhaft fettleibig.

Kennedys Gesundheitsbehauptungen im Fokus

Während seiner über sechs Stunden andauernden Anhörungen machte Kennedy mehrere gesundheitsbezogene Behauptungen, die jedoch als inkorrekt oder irreführend eingestuft wurden. So folgte die Behauptung, dass die Impfempfehlungen für Schwarze eine andere seien als für Weiße, auf einer verzerrten Interpretation bestehender Forschungsergebnisse. Außerdem behauptete er, dass seine 2021 eingereichte Petition zur Widerrufung der COVID-19-Impfzulassung auf der Empfehlung der CDC basierte, mRNA-Impfstoffe für Kinder ab sechs Jahren zu verwenden, obwohl diese Empfehlungen erst Monate nach seiner Petition veröffentlicht wurden.

Zusätzlich gab Kennedy an, dass Medikamente zur Gewichtsreduktion die erste Behandlungsoption für übergewichtige Kinder seien, was nicht mit den derzeitigen Richtlinien übereinstimmt, die intensive Verhaltenstherapie empfehlen. Seine Behauptungen über die Finanzierung von chronischen Krankheiten durch die National Institutes of Health (NIH) wurden ebenfalls als irreführend gewertet, da die NIH jährlich Milliarden für solche Erkrankungen aufwendet.

Politischer Kontext und Unterstützung

Donald Trump hat Kennedys Nominierung unterstützt und die Pharma- sowie Lebensmittelindustrie kritisiert. Dies geschah vor dem Hintergrund einer anhaltenden Opioidkrise, die in den letzten 20 Jahren zu 840.000 Todesopfern geführt hat. Die Herausforderungen im US-Gesundheitssystem sind nicht zu übersehen, vor allem angesichts der häufigsten chronischen Krankheiten wie Herzleiden, Krebs, Diabetes und Demenz, wie auch das Interesse an Korrekturen innerhalb der Gesundheitsprogramme deutlich macht.

Die Corona-Pandemie hat zudem die Schwächen in der globalen Gesundheitsarchitektur offengelegt und auf die Fragmentierung und Ungleichheiten hingewiesen, die das Gesundheitssystem prägen. Der Zugang zu Gesundheitsversorgung ist in vielen Regionen ungleich verteilt, und es wird zunehmend erkannt, dass Gesundheit von sozialen, wirtschaftlichen und politischen Faktoren beeinflusst wird. Diese Faktoren werden auch in der Diskussion um die Rolle von nichtstaatlichen Akteuren in der globalen Gesundheitspolitik sichtbar.

Die WHO strebt an, bis 2023 eine allgemeine Gesundheitsversorgung zu erreichen, wobei die Initiative Access to Covid-19 Tools (ACT) Accelerator ins Leben gerufen wurde, um den globalen Zugang zu Impfstoffen sicherzustellen. Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen wird die Bestätigung von Robert F. Kennedy Jr. als Gesundheitsminister mit großen Erwartungen, aber auch erheblichen Bedenken verbunden sein.