Qualität und Erreichbarkeit: Stiftung fordert unabhängige Überprüfung von Ärzten in Deutschland

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert unabhängige Überprüfungen der Qualität und Erreichbarkeit niedergelassener Ärzte in Deutschland. Laut Stiftungsvorstand Eugen Brysch sollten die Bemühungen der ärztlichen Standesvertretungen und der Gesundheitspolitik zur Steuerung der Patienten zunächst auf die Arbeit der niedergelassenen Ärzte gerichtet werden. Angesichts des Ärztemangels plädiert Ärztepräsident Klaus Reinhardt für eine effektivere Nutzung bestehender Kapazitäten und betont die Notwendigkeit einer stärkeren Steuerung der Patienten.

Reinhardt kritisiert das deutsche Gesundheitswesen als geprägt von unstrukturiertem Zugang und Inanspruchnahme. Er sieht dringenden Handlungsbedarf und betont, dass eine Änderung dieses Zustands erforderlich ist. Der bevorstehende Ärztetag in Mainz, der morgen mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eröffnet wird, wird sich mit diesem Thema intensiv auseinandersetzen.

Die Patientenschutz-Stiftung unterstreicht die Notwendigkeit, die Qualität und Erreichbarkeit der Arztpraxen unabhängig zu überprüfen. Brysch betont, dass es nicht ausreicht, einfach mehr Geld in das System zu pumpen. Die Arbeitsqualität im niedergelassenen medizinischen Bereich sei weiterhin unklar. Deshalb fordert Brysch eine Systemumstellung auf der Grundlage verbindlicher Qualitätsmerkmale im ambulanten Sektor. Er schlägt vor, den Medizinischen Dienst der Krankenkassen mit der Kontrolle von Praxen hinsichtlich Qualität und Präsenz zu beauftragen.

Um transparente Informationen für Patienten zu schaffen, fordert die Patientenschutz-Stiftung die Einrichtung eines unabhhängigen Praxisatlas, ähnlich dem Krankenhaus-Atlas. Zusätzlich sollte ein zuverlässiges Bewertungsportal die Zufriedenheit der Patienten erfassen. Die Forderungen der Stiftung zielen darauf ab, die Qualität und Transparenz im Gesundheitswesen zu verbessern und die Patientenzufriedenheit zu steigern.

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