Gesundheit

Psychiatrie in Bayern vor dem Kollaps: Ambulante Versorgung überfordert – Experten schlagen Alarm

Die Psychiaterinnen und Psychiater in Bayern schlagen Alarm wegen akuter Engpässe in der psychiatrischen Versorgung. Besonders die Notaufnahmen der Kliniken sind stark belastet, da immer mehr ältere Patienten mit schwerer Demenz und junge Menschen mit Suchterkrankungen eingeliefert werden. Diese Entwicklung wird als besorgniserregend eingestuft, da die ambulante Versorgung überlastet ist.

Ein zentraler Grund für die Engpässe liegt im Mangel an niedergelassenen Psychiaterinnen, Psychologen und Psychotherapeuten. Dies führt zu monatelangen Wartezeiten für ambulante und stationäre Behandlungen. Die steigende Nachfrage nach psychiatrischer Versorgung in einer alternden Gesellschaft steht im Kontrast zum gravierenden Ärztemangel auf diesem Gebiet. Viele Mediziner ziehen es vor, keiner eigenen Praxis nachzugehen, da die Vergütung und der bürokratische Aufwand nicht attraktiv genug sind. Daher ist es dringend notwendig, die Bedingungen für eine Niederlassung in der Psychiatrie zu verbessern.

Zudem werden die Bedürfnisse der schwer erkrankten Patienten oft vernachlässigt, da viele Menschen mit leichten oder mittelschweren Problemen priorisiert werden. Psychiatrische Kliniken stehen zudem vor finanziellen Schwierigkeiten, da ab 2026 strenge Personaluntergrenzen eingehalten werden müssen, die in vielen Fällen nicht finanziert sind. Dadurch droht ein weiterer Abbau von Betten in einer Zeit des Fachkräftemangels.

Die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach betont die ernsthafte Beunruhigung über die Lage psychisch kranker Menschen. Das Gesundheitsministerium hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Versorgung zu verbessern. Trotz einer vermeintlichen Überversorgung an Kinder- und Jugendpsychiatern spiegelt dies nicht die tatsächliche Bedarfssituation wider. Neue Förderprogramme im niedergelassenen Bereich und professionelle Krisendienste sollen die Situation verbessern und eine frühzeitige Hilfe in psychischen Krisen gewährleisten.

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