Am 3. Januar 2025 entkamen zwei rote Pandas aus dem Walter Zoo in Gossau, Schweiz, während heftigen Schneefalls. Der Grund für den Ausbruch waren etwa 30 Zentimeter Neuschnee, der Äste und Büsche unter dem Gewicht zusammenbrechen ließ. Dadurch konnten die Tiere, namentlich Li und Yen, über den Zaun klettern. Dies wurde von der Sprecherin des Zoos, Fabienne Grawehr, bestätigt. Die beiden ansässigen Roten Pandas sind Zwillingsschwestern, Jahrgang 2021, und kamen 2022 aus dem Opel-Zoo in Kronberg bei Frankfurt in die Schweiz.
Nach dem Entweichen der Pandas alarmierten die Zoo-Verantwortlichen sofort einen Suchtrupp. Während Li relativ schnell aufgefunden wurde, da sie sich in der Nähe der Anlage bei den Vikunjas aufgehalten hatte, gestaltete sich die Suche nach ihrer Schwester Yen als deutlich schwieriger. Ihre Spuren führten in den umliegenden Wald, was eine koordinierte Suche erforderte, bei der auch das Team von K-9 Tiersuche Schweiz half. Letztlich konnte Yen mit einem Netz eingefangen und wohlbehalten in ihre alte Umgebung zurückgebracht werden.
Gesundheitszustand der Pandas
Eine medizinische Untersuchung, die direkt nach der Rückkehr der beiden Pandas durchgeführt wurde, ergab, dass sie keine Verletzungen erlitten hatten. Laut Fabienne Grawehr sind sowohl Li als auch Yen in einwandfreiem Gesundheitszustand. Im Walter Zoo, der rund 900 Tiere von etwa 100 Arten beherbergt, plant man zukünftig, bei Schneefall die Büsche und Sträucher vor der Aufnahme der Pandas in die Außenanlage vom Schnee zu befreien.
Die Schutzbedürftigkeit der Roten Pandas
Rote Pandas (Ailuridae) sind nicht nur wegen ihrer Größe und ihres Gewichts von bis zu sechs Kilogramm bemerkenswert. Sie kommen in den Wäldern der östlichen Himalaya-Region vor und gelten als stark gefährdet. Die Tiere sind sensitiv gegenüber Eingriffen in ihren Lebensraum. Mehrere Organisationen, darunter das Red Panda Network und der WWF, engagieren sich aktiv für ihren Schutz. Diese Initiativen sind wichtig, da der Zustand der Roten Pandas viel über die Gesundheit ihres Ökosystems aussagt und somit auch Einfluss auf die Lebensqualität der Menschen in den betroffenen Regionen hat.
Wie redpandazine.com beschreibt, sind Rote Pandas die einzigen überlebenden Vertreter ihrer Familie und haben neben ihrem ökologischen auch einen kulturellen und wirtschaftlichen Wert. Im indischen Bundesstaat Sikkim beispielsweise gilt der Rote Panda als „Staatstier“ und spielt eine Rolle im Tourismus, da Reisen zur Beobachtung dieser faszinierenden Tiere angeboten werden.