Die Gynäkologie ist ein Bereich der Medizin, in dem Patientinnen sich oft besonders exponiert fühlen. Es gibt Ängste, Scham und Unsicherheiten, die viele Menschen bei einem Besuch beim Gynäkologen begleiten. Die Ärztinnen Claudia Schumann-Doermer und Colette Gras betonen die Bedeutung einer sensiblen Herangehensweise von Ärzten, um das Machtgefälle, die Ausnahmesituation und die Intimität im Behandlungszimmer zu reflektieren. Gemeinsam haben sie einen Leitfaden entwickelt, um die gynäkologische Untersuchung für alle Patientinnen angenehmer und sicherer zu gestalten, insbesondere für Menschen mit besonderen Bedürfnissen wie Betroffene von Gewalt, queere Menschen oder Sexarbeitende.
Kleine Worte und Gesten können in der gynäkologischen Praxis übergriffig wirken, vor allem wenn Patientinnen sich halbnackt und verletzlich vor dem Arzt befinden. Es ist wichtig, dass Ärzte sensibel und einfühlsam mit ihren Patientinnen umgehen, um ein vertrauensvolles Umfeld zu schaffen. Der Fokus liegt auf einer neuen Haltung unter Gynäkologen, die dazu beiträgt, die Untersuchungen sensibler zu gestalten und die Bedürfnisse der Patientinnen zu berücksichtigen.
Der Leitfaden von Claudia Schumann-Doermer und Colette Gras wird von der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie dem Arbeitskreis Frauengesundheit unterstützt. Er steht als PDF-Datei zum Download bereit und bietet Fachleuten eine wertvolle Ressource, um die gynäkologische Untersuchung respektvoller und traumasensibler zu gestalten. Darüber hinaus gibt es Online-Plattformen wie gynformation.de und Queermed Deutschland, die Informationen und Verzeichnisse für einen respektvolleren Umgang in der gynäkologischen Praxis bereitstellen.
Gesundheit News Telegram-Kanal