Sportwissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) überarbeiten derzeit die nationalen Bewegungsempfehlungen im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) mit dem Ziel, die Öffentlichkeit über die Bedeutung von Bewegung zur Gesundheitsförderung aufzuklären. Diese Überarbeitung erfolgt bis 2026 und ist Teil eines umfassenden Forschungsprojekts, das im Februar 2025 mit einer Förderung von 500.000 Euro durch das BMG gestartet wurde. Die Empfehlungen orientieren sich an den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die mindestens 150 Minuten körperliche Aktivität pro Woche für Erwachsene empfehlen.

Die aktuellen Empfehlungen richten sich an verschiedene gesellschaftliche Gruppen, einschließlich Kinder, Jugendliche, Erwachsene und ältere Menschen sowie Personen mit nichtübertragbaren Erkrankungen. Sie basieren auf neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und berücksichtigen die aktualisierten WHO-Empfehlungen von 2020, was eine Anpassung der bisherigen Richtlinien erforderlich macht. Besondere Beachtung finden die Integration von Bewegung in Ganztagsschulen sowie die Verbesserung der Infrastruktur für Radfahrer, um die Gesellschaft zu einem aktiveren Lebensstil zu motivieren.

Gesellschaftliche Veränderungen und soziale Aspekte

Die Überarbeitung der Bewegungsempfehlungen berücksichtigt nicht nur die Menge an Bewegung, sondern auch die Qualität. Die Förderung von Freude an Bewegung und sozialen Kontakten steht im Vordergrund. Die Empfehlungen sollen zudem auf die Herausforderungen durch Klimaveränderungen reagieren und speziell vulnerable Gruppen ins Auge fassen. Diese umfassende Herangehensweise ist Teil eines Runden Tisches, der 2023 ins Leben gerufen wurde, um verschiedene Akteure wie Ministerien, Kommunen und Sportverbände in den Prozess einzubinden.

Die nationalen Bewegungsempfehlungen gelten für eine breite Zielgruppe und sind wissenschaftlich fundiert, um den Nutzen von Bewegung für die Gesundheit herauszustellen. Sie wurden in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe „Bewegungsförderung im Alltag“ beim BMG entwickelt und orientieren sich an internationalen Vorhaben der Europäischen Union sowie der Weltgesundheitsorganisation.

Materialien zur Verbreitung der Empfehlungen

Um die Empfehlungen effektiv in der Praxis umzusetzen, entwickelt die Universität Erlangen-Nürnberg Materialien zur Verbreitung der Bewegungsempfehlungen. Diese Initiative soll Fachkräfte in verschiedenen Bereichen und Einrichtungen unterstützen, um Bewegung als festen Bestandteil im Alltag zu etablieren. Die 2016 veröffentlichten Vorgängerempfehlungen führten bereits zur Etablierung zentraler Strukturen und Folgeprojekte, die weiterhin zur Umsetzung und Verbreitung von Bewegungsförderung in der Gesellschaft beitragen.

Für weitere Informationen über die nationalen Bewegungsempfehlungen und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft finden Sie die detaillierten Publikationen auf den Seiten des Bundesministeriums für Gesundheit: Bundesgesundheitsministerium – Bewegungsempfehlungen und Bundesgesundheitsministerium – Begriffe A-Z. Außerdem berichtet die FAU über den aktuellen Stand der Bewegungsempfehlungen: FAU – Nationale Bewegungsempfehlungen.