Gesundheit

Lebenserwartung in Deutschland: Alarmierende Studie zeigt dramatische Entwicklung

Deutschland gehört zu den Ländern in Westeuropa mit einer niedrigen Lebenserwartung und verliert kontinuierlich an Fortschritt in dieser Hinsicht. Eine aktuelle Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) und des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung hat die Sterblichkeitstrends über mehrere Jahrzehnte analysiert. Im Jahr 2000 betrug der Rückstand Deutschlands zur durchschnittlichen Lebenserwartung bei Geburt in Westeuropa rund 0,7 Jahre, der sich bis 2022 auf 1,7 Jahre erhöht hat. Die Dynamik der Sterblichkeitsentwicklung in Deutschland verzeichnete einen Wendepunkt zu Beginn der 2000er-Jahre.

Die Studie verglich die Daten von insgesamt 15 Staaten in Westeuropa und stellte fest, dass Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung zunächst den Rückstand gegenüber Westdeutschland und Westeuropa stark verringern konnte. Finanzielle Investitionen in die Gesundheitsversorgung trugen maßgeblich dazu bei. Allerdings haben sowohl West- als auch Ostdeutschland seit der Jahrtausendwende an Boden verloren im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern.

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Die Sterblichkeitslücke zwischen Deutschland und anderen westeuropäischen Ländern wird hauptsächlich durch eine höhere Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen im fortgeschrittenen Erwachsenenalter oder Rentenalter erklärt. Kreislauferkrankungen stellen das Hauptrisiko dar, wobei Deutschland zusammen mit Österreich den höchsten Anteil an Sterbefällen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Jahr 2015 aufwies. Die Studie betont auch die Bedeutung der Prävention und Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Tabak- und Alkoholprävention sowie gesunder Ernährung als zentrale Maßnahmen zur Steigerung der Lebenserwartung in Deutschland. Empfohlen wird eine Neuausrichtung von Prioritäten und Investitionen im Gesundheitswesen, um die alternde Gesellschaft besser zu unterstützen und gesünder altern zu können.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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