Die Verlegung des Taxistandes vom Pasinger Bahnhofsvorplatz an die Bäckerstraße sorgt derzeit für hitzige Diskussionen unter den Anwohnern von Pasing. Während der Bezirksausschuss den neuen Standort als positive Lösung feiert, äußern viele Bewohner Bedenken aufgrund der damit verbundenen Lärmbelastung. Judith Kaps, eine betroffene Anwohnerin, berichtet, dass insbesondere nachts der Lärm durch die Taxifahrer erheblich ist. Zudem sorgen die Abgase der laufenden Motoren in den Wintermonaten für zusätzliche Beschwerden.

Die Fenster der Wohnungen befinden sich direkt über dem neuen Taxistand, was die Lärmbelastung zusätzlich verstärkt. Anwohner beklagen, dass sie keine Möglichkeit mehr haben, ihre Gäste vor dem Haus zu empfangen und dass ein Fahrradständer dem Taxistand weichen musste. BA-Chef Frieder Vogelsgesang (CSU) verteidigt die Entscheidung zur Verlegung, die auf jahrelangen Diskussionen beruht. Ein Fehler beim Umbau des Pasinger Zentrums führte dazu, dass kein Taxi-Stellplatz auf der Südseite des Bahnhofs eingeplant worden war.

Hintergründe und Herausforderungen

Ursprünglich sollten Taxis am Irmonherplatz abgestellt werden, jedoch erwies sich dieser Standort als zu klein und führte zu zahlreichen Problemen. Eine weitere Verlegung des Taxistandes auf den Radweg an der Südseite des Bahnhofsplatzes brachte ebenfalls keine Verbesserung. Letztendlich fiel im Jahr 2021 die Entscheidung für die Bäckerstraße als neuen Standort. Wie Vogelsgesang betont, gab es im Vorfeld der Entscheidung keine Kritik an der neuen Lösung, die nun jedoch auf wachsende Ablehnung trifft. Der Bezirksausschuss wird sich am 4. Februar erneut mit den Anliegen der Anwohner befassen.

Maria Osterhuber-Völkl, Vorsitzende des Unterausschusses Planung im Bezirksausschuss 21, zeigt sich optimistisch und hofft auf eine erfreuliche Lösung. Der geplante Standort in der Bäckerstraße bietet den Vorteil, dass Radwege künftig frei und nicht durch parkende Taxis blockiert werden. Dennoch bleibt die Selbstdisziplinierung der Taxifahrer ein entscheidender Faktor. Constanze Söllner-Schaar appelliert an die Polizei, die Lage nach Einrichtung des neuen Standorts zu beobachten, um mögliche zukünftige Probleme frühzeitig zu erkennen.

Lärmbelastung in urbanen Räumen

Die Problematik der Lärmbelastung ist nicht nur lokal in Pasing relevant, sondern betrifft viele städtische Räume. Studien zeigen, dass Verkehrslärm und Feinstaub bedeutende Stressoren für die menschliche Gesundheit darstellen, vor allem in wachsenden Städten. Detaillierte Untersuchungsergebnisse belegen, dass die Lärm- und Partikelbelastung oft heterogen verteilt ist und stark von der Stadtstruktur abhängt. In diesem Zusammenhang werden Strukturmaße als wichtige Prädiktoren für die Verbreitung von Lärm und Partikeln identifiziert. Diese Erkenntnisse könnten auch für die Stadtplanung in Pasing hilfreich sein, um zukünftige Belastungen besser zu steuern und die Lebensqualität der Anwohner zu sichern.