Gesundheit

Krankenhausreport 2024: Qualitätsdefizite in der Patientenversorgung

"Unerwartete Defizite in der Krebs- und Herzinfarktbehandlung: Der Krankenhausreport 2024 deckt auf"

In deutschen Krankenhäusern gibt es nach einem Bericht der Krankenkasse AOK bedeutende Qualitätsdefizite bei der Versorgung von Brustkrebs- und Herzinfarktpatienten. Eine Analyse des Krankenhausreports 2024 der AOK ergab, dass 18 Prozent der Krankenhäuser, die bei der Brustkrebsversorgung beteiligt waren, im Jahr 2022 weniger als 25 Fälle operierten. Dies bedeutet, dass in solchen Einrichtungen oft ein Mangel an Erfahrung und Routiniertheit herrscht, so Christian Günster vom Wissenschaftlichen Institut der AOK.

Über 9000 Frauen mit Brustkrebs wurden in Krankenhäusern behandelt, die nicht optimal für solche Eingriffe gerüstet waren. Es zeigten sich große Unterschiede zwischen den Bundesländern, wie beispielsweise, dass in Sachsen-Anhalt jedes vierte Verfahren in einer nicht zertifizierten Klinik durchgeführt wurde, während es in Berlin nur 0,2 Prozent waren.

Auch Herzinfarktpatienten werden in vielen Fällen nicht adäquat versorgt. Von knapp 191.000 Herzinfarktfällen wurden 4,9 Prozent in Kliniken ohne Katheterlabor behandelt, was etwa 9400 Menschen betrifft. Besonders gravierend war die Situation in den 368 Kliniken, die weniger als 25 Herzinfarktfälle behandelt hatten – nur jede fünfte dieser Kliniken verfügte über ein entsprechendes Labor.

Es besteht ein dringender Bedarf an einer Finanzierungsreform im Gesundheitswesen zur Verbesserung der Behandlungsqualität. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, warnte davor, dass ineffiziente Abteilungen mit schlechter Qualität weiterhin finanziert würden, was sowohl den Patienten Leiden zufüge als auch zu hohen Folgekosten für Beitragszahler führe. Es wird angemerkt, dass eine Verpflichtung der Länder notwendig sei, Versorgungsaufträge nur an Kliniken zu vergeben, die bestimmte Mindestvorhaltezahlen erreichen.

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Dr. Sarah Weber ist eine anerkannte Gesundheitsexpertin mit fundiertem Wissen in Bereichen wie Ernährung, präventive Medizin und Gesundheitspolitik. Sie hat Medizin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin studiert und ist Fachärztin für Innere Medizin. Sarah schreibt regelmäßig für führende Gesundheitsmagazine und ist als Beraterin für mehrere Gesundheitsorganisationen tätig. Sie ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin und hat zahlreiche wissenschaftliche Publikationen zu aktuellen Gesundheitsthemen verfasst. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit hält Dr. Weber Vorträge und Workshops und ist häufig als Expertin in Gesundheitssendungen zu sehen. In ihrer Freizeit engagiert sie sich für gemeinnützige Organisationen, die sich auf Gesundheitsaufklärung spezialisieren.
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