Koffeinhaltige Getränke, wie Kaffee und Energydrinks, sind oft umstritten in Bezug auf ihre gesundheitlichen Auswirkungen. Allerdings kann bei Patienten mit AD(H)S eine erstaunliche Wirkung beobachtet werden, wie ein Experte betont. Kaffee zählt neben Wasser zu den beliebtesten Getränken in Deutschland, und durchschnittlich konsumieren die Bürger täglich vier Tassen davon. Die anregende Wirkung von Koffein steht dabei im Mittelpunkt, da es die Konzentration steigern und die Motorik verbessern kann.
Für viele Menschen dient Kaffee als Energiekick am Morgen, als Genussmoment am Mittag oder als entspannendes Ritual am Nachmittag. Doch wie reagiert das Nervensystem von Personen mit AD(H)S, deren Reaktion auf Reize anders ist, auf Koffein? Laut einigen Berichten aus Internetforen könnte Koffein bei AD(H)S-Betroffenen eine entgegengesetzte Wirkung haben. Es wird behauptet, dass Kaffee und Energydrinks bei ihnen weniger anregend wirken und stattdessen beruhigend wirken, da die typischen Symptome der Störung reduziert werden könnten.
Professor Oliver Pogarell, Facharzt für Psychotherapie und Neurologie am Klinikum der LMU München, erklärt, dass die Idee, Koffein als stimulierende Substanz bei AD(H)S einzusetzen, durchaus sinnvoll sein könnte. Bei Verwendung von Stimulanzien wie Ritalin oder Methylphenidat zur Symptomlinderung könne Koffein einen ähnlichen Effekt haben. Dies zeigt, dass die Wirkung von Koffein bei verschiedenen Personengruppen unterschiedlich sein kann und individuell betrachtet werden sollte.