Invasive Riesenzecken auf dem Vormarsch: Gefahr für Südeuropa und Deutschland?

In südeuropäischen Ländern breiten sich die Riesenzecken, insbesondere die Hyalomma-Zecken, immer weiter aus. Diese Zeckenart ist deutlich größer als die in Deutschland übliche Art, der Gemeine Holzbock. Sie sind bis zu zwei Zentimeter groß und suchen aktiv nach potenziellen Opfern. In Italien, insbesondere in der Region Triest, hat sich die Hyalomma marginatum bereits in größerem Umfang angesiedelt. Die kürzeren Winter aufgrund der Klimaerwärmung begünstigen ihr Vorkommen, vor allem im Osten der Provinz.

Besonders Besorgnis erregend ist, dass Hyalomma-Zecken gefährliche Krankheiten übertragen können. Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC hat festgestellt, dass sie nicht nur in Italien, sondern auch in anderen südeuropäischen Ländern wie Portugal, Spanien, Südfrankreich, Kroatien und Griechenland vorkommen. In Deutschland werden ebenfalls regelmäßig Zecken der Gattung Hyalomma, darunter H. marginatum und H. rufipes, gefunden. Es wird angenommen, dass sie mit Zugvögeln aus südlichen Regionen hierher gelangen. Bisher gibt es jedoch keine Hinweise auf hier heimische Populationen dieser Riesenzeckenarten.

Experten warnen vor der Möglichkeit, dass eine Population von Hyalomma-Zecken in Deutschland entstehen könnte, bedingt durch steigende Temperaturen und geringere Luftfeuchtigkeit. Die Zeckenaktivität ist aktuell sehr hoch, was darauf hindeutet, dass Deutschland ein starkes Zeckenjahr bevorsteht. Es ist daher wichtig, sich vor Zeckenbissen zu schützen und auf mögliche Krankheitssymptome zu achten.