Bessere Bedingungen für Hausarztpraxen sollen die Vor-Ort-Versorgung für Millionen Menschen in ganz Deutschland stärker absichern. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat Gesetzespläne vorgelegt, die darauf abzielen, Arzttermine einfacher zugänglich zu machen, unnötige Arztbesuche zu reduzieren und lange Wartezeiten in Praxen zu vermeiden. Finanzielle Anreize sind vorgesehen, um die Attraktivität des Hausarztberufs zu steigern. Es gibt jedoch unterschiedliche Reaktionen auf die geplanten Maßnahmen: Ärztevertreter sehen Verbesserungen, während Patientenschützer und Krankenkassen Zweifel äußern.
Lauterbach betont die Bedeutung des Themas für die Demokratie und warnt vor der Entstehung medizinischer Brennpunkte ohne ausreichende Versorgung in ländlichen Gebieten und ärmeren Stadtteilen. Mit bundesweit 5000 unbesetzten Hausarztsitzen ist die Sicherstellung der medizinischen Versorgung eine dringende Herausforderung. Um dem entgegenzuwirken, sollen die Arbeitsbedingungen für Hausärzte attraktiver gestaltet werden. Dazu gehört die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, um beispielsweise digitale Rezepte und Krankschreibungen auszustellen.
Die geplante Offensive zielt auch darauf ab, die Vergütungsstrukturen für Hausärzte zu verbessern. Obergrenzen bei der Vergütung sollen aufgehoben werden, um Mehrarbeit angemessen zu honorieren. Neue Pauschalen für Praxen sollen dazu beitragen, Praxisbesuche effizienter zu gestalten und mehr Freiraum für die Behandlung von Patienten zu schaffen. Darüber hinaus sind Maßnahmen geplant, um psychotherapeutische Angebote für Kinder und Jugendliche zu verbessern sowie die Transparenz für gesetzlich Kranken- und Pflegeversicherte durch digitale Informations- und Vergleichsangebote zu erhöhen.
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