Am 23. März 2025 blickt die Welt erneut auf die Tragödie des Germanwings-Flugs 4U9525, der am 24. März 2015 in den französischen Alpen abstürzte. Auf dem Rückweg von einem Schüleraustausch in Spanien verloren 150 Menschen ihr Leben, darunter 16 Schüler und zwei Lehrerinnen des Joseph-König-Gymnasiums in Haltern am See. An diesem schicksalhaften Tag überbrachte Schulleiter Ulrich Wessel den Eltern die herbe Nachricht vom Unglück, das als eine der größten Katastrophen in der europäischen Luftfahrtgeschichte gilt.
Die Ermittlungen ergaben, dass der 27-jährige Copilot Andreas Lubitz absichtlich die Kontrolle über das Flugzeug übernahm und die Reiseflughöhe von 38.000 Fuß auf 100 Fuß verstellte. Diese Handlung wurde als vorsätzlich eingestuft. In Lubitz‘ Wohnung fanden die Ermittler Belege für seine psychischen Gesundheitsprobleme; er galt als fluguntauglich, was die Angehörigen der Opfer dazu veranlasste, Fragen zur Flugtauglichkeit von Lubitz und zur Verantwortung der Ärzte zu stellen. Einige Hinterbliebene äußerten zudem Zweifel an den Ergebnissen der Ermittlungen und diskutierten alternative Theorien, die jedoch von den meisten Experten als unplausibel angesehen werden.
Der anhaltende Schmerz der Angehörigen
Monat für Monat kommen die Eltern der Opfer zusammen, um Erinnerungen auszutauschen und den Schmerz zu teilen. Engelbert Tegethoff, Vater einer der Lehrerinnen, beschreibt den tiefen und anhaltenden Schmerz, der mit dem Verlust einhergeht. Am Joseph-König-Gymnasium ehrt eine Gedenktafel die 18 Opfer des Absturzes. Jedes Jahr wird der Jahrestag mit einer Zeremonie, in der weißen Rosen niedergelegt werden, begangen. Um 10.41 Uhr läuten an diesem Tag die Kirchenglocken und das Leben in Haltern steht kurz still.
Der Absturz des Airbus A320 rückte auch die psychische Gesundheit von Piloten in den Fokus der Öffentlichkeit. Lubitz hatte eine psychische Erkrankung, die er vor seinem Arbeitgeber, der Lufthansa, verborgen hielt. Laut New York Times fanden die Staatsanwälte bei der Durchsuchung von Lubitz‘ Wohnung mehrere ärztliche Atteste, die bestätigten, dass er am Tag des Absturzes arbeitsunfähig war. Ein Krankenhaus hatte Lubitz in den Wochen zuvor zweimal evaluiert, jedoch nicht wegen einer Depression. Diese Umstände führten zu Fragen über die Aufsicht hinsichtlich der gesundheitlichen Eignung von Piloten.
Neue Sicherheitsvorschriften für die Luftfahrt
Als Reaktion auf die Tragödie führte die European Union Aviation Safety Agency (EASA) neue Sicherheitsvorschriften ein, um die psychische Gesundheit von Piloten und Besatzungen besser zu überwachen. Zukünftig soll bei der Anstellung die psychische Gesundheit von Piloten überprüft werden. Zudem erhalten alle Piloten von EU-Airlines Zugang zu Hilfsprogrammen zur Erkennung und Bewältigung psychischer Probleme, während innerhalb der nächsten zwei Jahre Alkoholtests für Piloten und Flugbegleiter eingeführt werden. Patrick Ky, der Exekutivdirektor der EASA, betont, dass diese Vorschläge eine direkte Reaktion auf das Unglück des Germanwings-Flugs und die Beratungen mit der Luftfahrtbranche sind. Ziel ist es, die psychische Gesundheit der Besatzungen in Europa zu bewahren und sicherzustellen, dass solche Tragödien nicht wiederholt werden.
Die Erinnerungen an den Absturz des Germanwings-Flugs 4U9525 werden auch durch die stetigen Bemühungen um mehr Sicherheit in der Luftfahrt aufrechterhalten. Währenddessen lebt der Schmerz der Hinterbliebenen weiter und mahnt zur Wachsamkeit in der Überwachung der Piloten und ihrer gesundheitlichen Eignung.