Gesundheit

Einsamkeit vs. Depression: Ersteinschätzung und Maßnahmen erklärt von Prof. Dr. Ulrich Voderholzer

Einsamkeit und Depression können ähnliche Symptome aufweisen, aber sie sind auch schwer voneinander zu unterscheiden. Prof. Dr. Ulrich Voderholzer, Ärztlicher Direktor der Schön Klinik Roseneck, erklärt, wie eine Ersteinschätzung getroffen werden kann und welche Maßnahmen Hilfe bieten können.

Menschen mit psychischen Erkrankungen haben ein höheres Risiko, Einsamkeit zu erleben, da sie sich oft zurückziehen oder Beziehungen verlieren. Auf der anderen Seite ist Einsamkeit ein Risikofaktor für Depressionen. Gute, stabile Bindungen und positive Kontakte können vor einer Depression schützen, wie Prof. Voderholzer betont.

Um eine Ersteinschätzung zu treffen, ob man an Einsamkeit oder Depression leidet, kann man überlegen, ob man oft allein ist, obwohl man es nicht will, ob man das Gefühl hat, anderen Menschen gleichgültig zu sein, oder ob man sich darüber freuen kann und Gefühle für andere empfindet. Ein starkes Anzeichen für eine Depression ist der Verlust des Interesses an sozialen Kontakten sowie die Unfähigkeit, Freude zu empfinden.

Bestimmte Aktivitäten können sowohl vor Einsamkeit als auch vor Depressionen schützen. Voderholzer empfiehlt Selbstfürsorge zu praktizieren, aktiv zu werden, alte Kontakte wieder zu aktivieren und soziale Netzwerke zu pflegen sowie ein Haustier anzuschaffen, um sozial aktiv zu bleiben.

Im Falle, dass Selbsthilfe nicht ausreicht oder sich eine Depression entwickelt hat, kann eine Psychotherapie sinnvoll sein. Diese hilft, die Ursachen der Einsamkeit zu verstehen und realistische Erwartungen an soziale Beziehungen zu entwickeln. Eine überhöhte Erwartung an andere Menschen kann auch zu Einsamkeit führen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Einsamkeit nicht nur ältere Menschen betrifft, sondern auch junge Menschen sich sehr einsam fühlen können. Die Anzahl der Kontakte in sozialen Medien sagt nichts darüber aus, ob man sich einsam fühlt oder nicht.

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