Das Carl-Thiem-Klinikum (CTK) in Cottbus, das als Brandenburgs größtes Krankenhaus gilt, spricht sich für die Notwendigkeit einer Krankenhausreform aus, betont jedoch die Bedeutung einer flächendeckenden Versorgung für Brandenburg. Die demografische Entwicklung, der Fachkräftemangel, die zunehmende Ambulantisierung und der Rückgang stationärer Fallzahlen machen nach Ansicht eines Sprechers eine Reform unumgänglich. Insbesondere die geplante Vergütung für das Bereitstellen von Leistungen unabhhängig von einer Behandlung wird als entscheidend betrachtet, um die Versorgung an den Bedarf anzupassen. Im Hinblick auf ein Flächenland wie Brandenburg stellt dies eine besondere Herausforderung dar, um mögliche Versorgungslücken zu vermeiden.
Das CTK hebt seine Sonderrolle hervor, da es bereits diverse Leistungen als einer der wenigen Maximalversorger erbringt. Zudem plant es als Universitätsmedizin Lausitz, sich künftig verstärkt mit Fragen der Versorgungsforschung, insbesondere in ländlichen Gebieten, auseinanderzusetzen. Diese Fokussierung soll dazu beitragen, Lösungen für eine verbesserte Gesundheitsversorgung in diesen Regionen zu entwickeln.
Die Einladung von Ministerpräsident Dietmar Woidke zu einer Krankenhauskonferenz in Potsdam, an der Landräte, Oberbürgermeister sowie Vertreter aus dem Gesundheitswesen teilnehmen, verdeutlicht das Interesse an einer umfassenden Diskussion über die Auswirkungen einer möglichen Krankenhausreform. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach plant eine Änderung des Vergütungssystems, um den Druck auf Kliniken zu reduzieren, immer mehr Fälle zu behandeln. Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher rechnet nicht mit Schließungen, sondern strebt die Weiterentwicklung der Standorte an, um die medizinische Versorgung aufrechtzuerhalten und zu verbessern.