Clint Hill, der als Bodyguard von Präsident John F. Kennedy berühmt wurde, ist im Alter von 93 Jahren in seinem Zuhause in Belvedere, Kalifornien, verstorben. Der genaue Todeseinfluss wurde nicht bekannt gegeben. Hill wurde besonders für seinen mutigen Einsatz am 22. November 1963 bekannt, als Kennedy während einer Fahrt in Dallas, Texas, ermordet wurde. Hill sprang in dem Moment, als die Schüsse fielen, auf das Trittbrett der Limousine, um die First Lady Jacqueline Kennedy zu schützen, die unter Schock stand. Diese dramatische Szene fand Aufzeichnung in den berühmten Filmaufnahmen von Abraham Zapruder, die an diesem Tag gemacht wurden.
Hill war am Tag des Attentats beauftragt, Jacqueline Kennedy zu bewachen und befand sich im follow-up Wagen hinter der Präsidentenlimousine. Nach den Schüssen sah er Kennedy in seinem Sitz zusammenbrechen und sprangen sofort in die action. Historiker und Zeitzeugen glauben, dass Hill mit seinem Eingreifen das Leben der First Lady rettete. Trotz seines heldenhaften Handelns litt Hill jedoch viele Jahre unter Schuldgefühlen und posttraumatischer Belastungsstörung, da er dachte, er hätte schneller handeln müssen, um den Präsidenten zu schützen. Diese seelischen Narben begleiteten ihn den Rest seines Lebens.
Beruflicher Werdegang und Herausforderungen
Nach dem Attentat arbeitete Hill bis zur Präsidentschaftswahl 1964 für die Witwe von Kennedy und blieb während der Amtszeit von Präsident Lyndon B. Johnson im Weißen Haus. Im Laufe seiner Karriere stieg er zum Chef der Präsidentenschützer des Secret Service auf, bevor er 1975 in den vorzeitigen Ruhestand ging. Hill war nur 43 Jahre alt, als er aufgrund tiefgehender Depressionen und wiederkehrender Erinnerungen an das Attentat die Entscheidung traf, das berufliche Leben hinter sich zu lassen.
In seinen letzten Jahren schrieb Clint Hill mehrere Bücher, darunter „Mrs. Kennedy and Me“ und „Five Days in November“. Dabei reflektierte er seine Erinnerungen an die schrecklichen Ereignisse von 1963 und die Auswirkungen auf sein Leben. 2018 wurde ihm die höchste zivile Auszeichnung seines Heimatstaates Norddakota verliehen, der Theodore Roosevelt Rough Rider Award.
Die Nachwirkungen des Attentats
Die posttraumatische Belastungsstörung, an der Hill litt, ist ein Thema, das die Geschichte des militärischen und zivilen Lebens stark geprägt hat. Psychiater haben die Auswirkungen von traumatischen Erlebnissen auf die psychische Gesundheit erkannt, insbesondere nach den Weltkriegen. Insbesondere im Zweiten Weltkrieg zeigten amerikanische Soldaten häufiger Symptome, die als „Kriegsneurose“ bekannt wurden. Die Veränderungen in der Wahrnehmung und Diagnose von psychischen Erkrankungen wie PTBS haben sich zunehmend entwickelt, jedoch blieben viele Betroffene, wie Hill, mit den Herausforderungen ihrer psychischen Gesundheit konfrontiert, oft über Jahre hinweg.
Clint Hill verstarb am vergangenen Freitag und wird mit Sicherheit als eine prägende Figur in der Geschichte des Secret Service und der amerikanischen Geschichte in Erinnerung bleiben. Es ist geplant, dass eine private Trauerfeier in Washington, D.C., zu einem späteren Zeitpunkt stattfindet.