Caroline Kennedy, die ehemalige US-Botschafterin und Tochter von John F. Kennedy, hat in einem offenen Brief an den US-Senat ihren Cousin Robert F. Kennedy Jr. scharf kritisiert. Anlass ist seine Nominierung durch Präsident Donald Trump für die Leitung des Ministeriums für Gesundheit und Sozialdienste. In ihrer Botschaft an die Senatoren bezeichnete Caroline Kennedy Robert als „unqualifiziert“ und äußerte ernsthafte Bedenken bezüglich seiner „persönlichen Eigenschaften“. Sie warnt davor, dass er als Gesundheitsminister gefährliche Einflussnahme auf die Bevölkerung ausüben könnte.
In dem Brief, der am Dienstag abgeschickt wurde, hebt Caroline Kennedy Roberts frühere Suchtprobleme hervor. Laut ihren Ausführungen soll er in seiner Jugend Familienmitglieder zum Drogenmissbrauch ermuntert haben, was zahlreichen Zwischenfällen mit Drogen und Tierquälerei in seinem Umfeld Platz machte. Caroline argumentiert, dass Robert weiterhin „lügt und betrügt“ und aus Verschwörungstheorien Kapital schlagen könnte, insbesondere gegen Impfungen, sollte er tatsächlich in das Amt gehoben werden. Sie stellt ihn als eine Figur dar, die „auf verzweifelte Eltern kranker Kinder“ abzielt und ihnen von Impfungen abrate, während er seine eigenen Kinder impfen lasse.
Kritik an Roberts Erfahrung und Verhalten
Die eindringlichen Worte von Caroline Kennedy sind besonders bemerkenswert, da sie i.d.R. einen reservierten Umgang mit familiären Angelegenheiten pflegt. Sie weist darauf hin, dass Robert F. Kennedy Jr. keine nennenswerte Erfahrung in der Verwaltung von Gesundheitsbehörden wie der FDA, NIH oder CDC hat. Ihre Sorge erstreckt sich auch über seine Ansichten zu Impfungen, die sie als gefährlich und absichtlich fehlinformiert charakterisiert. Caroline Kennedy fordert die Senatoren auf, seine Berufung zu unterbinden und hebt die Notwendigkeit hervor, im amerikanischen Gesundheitssystem eine engagierte und ethische Führung zu haben.
Zusätzlich verweist Kennedy auf die wirtschaftlichen Interessen ihres Cousins. Sie weist darauf hin, dass er aus einem Verfahren gegen Merck, den Hersteller eines wichtigen HPV-Impfstoffs, finanziellen Nutzen zieht. In den Schlussfolgerungen ihres Briefes drängt sie darauf, dass dies unvereinbar mit der Verantwortung eines Gesundheitsministers sei, der im besten Interesse der Öffentlichkeit handeln sollte.
Politische Kontroversen und Familienrisse
Die Kritik von Caroline Kennedy ist Teil eines breiteren Konflikts innerhalb der Kennedy-Familie bezüglich Robert F. Kennedy Jr.s politischer Ambitionen. Er wurde mehrfach von mehreren Familienmitgliedern abgelehnt, darunter fünf seiner Geschwister, die seine Kandidatur für die Präsidentschaft im Jahr 2023 und seinen späteren Rückzug zu Gunsten von Trump scharf verurteilten, was als „Verrat“ an den Werten ihres Vaters angesehen wird. Des Weiteren wurde im April 2024 eine gemeinsame Erklärung von 15 Familienmitgliedern veröffentlicht, in der sie Präsident Joe Biden öffentlich unterstützten und Robert damit in den Hintergrund drängten.
Das Thema der Bestätigung anhängiger Roberts Nominierung ist von Steigerungen durch senatorische Anhörungen geprägt. Er steht vor einer herausfordernden Sitzung vor dem Ausschuss für Finanzen des Senats, bei der er sich schwierigen Fragen insbesondere zu seinen Impfansichten stellen muss. Es wird erwartet, dass seine Nominierung nur dann voranschreitet, wenn er maximal drei Stimmen der Republikaner verlieren darf.
Die Äußerungen von Caroline Kennedy und die bevorstehenden Bestätigungsanhörungen stellen damit nicht nur einen familiären Konflikt, sondern auch allgemeine Debatten über Gesundheitsfragen und öffentliche Sicherheit dar, die im aktuellen politischen Klima von enormer Bedeutung sind.
Mehr Informationen über die Entwicklungen finden Sie unter Al Jazeera, Rolling Stone und New York Times.