Die Inzidenz von Krebserkrankungen bei Menschen unter 50 Jahren steigt kontinuierlich. Laut einer internationalen Studie der Zhejiang Universität in China stieg die weltweite Inzidenz von Krebs bei 14- bis 49-Jährigen zwischen 1990 und 2019 um fast 79 Prozent. Parallel dazu erhöhte sich die Anzahl der Todesfälle in dieser Altersgruppe um 27,7 Prozent. Im Jahr 2019 waren Brust-, Tracheal-, Bronchus- und Lungenkrebs sowie Magen- und Darmkrebs die Hauptursachen für Todesfälle.
Eine weitere Ursache für den Anstieg von Krebserkrankungen bei jüngeren Menschen wurde von US-Forschern untersucht. Sie stellten fest, dass das biologische Alter einer Person mit dem Risiko einer Krebserkrankung in Zusammenhang steht. Durch die Analyse von Blut-basierten Markern konnten die Forscher das biologische Alter von Individuen bestimmen. Diese Untersuchung zeigte auf, dass Menschen, die nach 1965 geboren wurden, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit beschleunigten Alterungsprozessen unterliegen.
Beschleunigtes Altern wurde mit einem erhöhten Risiko für bestimmte Krebsarten in Verbindung gebracht, darunter Lungen-, Magen- und Darmkrebs sowie Gebärmutterkrebs. Eine Erklärung für diese Verbindung könnte sein, dass Organe wie die Lunge aufgrund begrenzter Regenerationsfähigkeiten stärker vom Alterungsprozess betroffen sind. Trotz Kritik an der Studie aufgrund der begrenzten zeitlichen Beobachtung und homogenen Stichprobe liefert sie entscheidende Erkenntnisse für die Krebsvorsorge.
Die Ergebnisse dieser Forschung könnten dazu beitragen, Maßnahmen zur Verlangsamung des biologischen Alterns zu entwickeln und spezifische Vorsorgeuntersuchungen für junge Menschen mit Anzeichen beschleunigter Alterung einzuführen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird eine starke Zunahme von Krebserkrankungen insgesamt erwartet, wobei vier Hauptursachen identifiziert wurden. Mit jedem fünften Menschen im Laufe seines Lebens wird die Auseinandersetzung mit Krebs zu einem relevanten Thema.