Ausländische Gefangene in Hamburg: Anteil und Abschiebungen 2024

Der Anteil der ausländischen Gefangenen in den Justizvollzugsanstalten Hamburgs liegt bei gut 58 Prozent, wie vom Senat angegeben. Zum Stichtag 31. Mai waren insgesamt 1251 Menschen ohne deutschen Pass inhaftiert. Die Zahl der nicht-deutschen Insassen ist seit 2015 in der Mehrzahl, wobei ihr Anteil zwischen 50 und 60 Prozent schwankt. Im Durchschnitt des Jahres 2018 betrug der Anteil der ausländischen Gefangenen 61 Prozent und seit dem Jahr 2020 liegt er wieder unter 60 Prozent.

Die Nationalitäten der meisten ausländischen Inhaftierten sind unter anderem Türken, Polen und Afghanen. Türken stellen laut Statistikamt Nord die größte ausländische Gruppe in der Hamburger Wohnbevölkerung dar, gefolgt von Afghanen und Polen. Im vergangenen Jahr wurden 103 Gefangene abgeschoben, während es in den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 bereits 42 Abschiebungen gab. Weitere 320 Fälle sind derzeit beim Amt für Migration in Bearbeitung.

Die Haftkosten pro Tag und Gefangenen belaufen sich nach Angaben des Senats auf 216 Euro im Jahr 2022. Im Jahr 2021 waren es 222 Euro, während in den Vorjahren der Satz unter 200 Euro lag. Für das Jahr 2023 liegen die aktuellen Zahlen noch nicht vor. Die AfD-Fraktion hat die hohen Kosten für ausländische Gefangene kritisiert und fordert eine konsequentere und schnellere Durchführung von Abschiebungen. Einige Mitglieder der AfD haben vorgeschlagen, dass Türken und Polen ihre Strafen in ihren Heimatländern absitzen sollten.