Am Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz wurde eine ver.di-Studie veröffentlicht, die einen alarmierenden Mangel an Arbeitsschutz im Dienstleistungssektor aufzeigt. Laut der Sonderauswertung des DGB-Index Gute Arbeit durch die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) haben die meisten Beschäftigten keinen angemessenen Arbeits- und Gesundheitsschutz. Nur 36 Prozent gaben an, regelmäßige Gefährdungsbeurteilungen zu erhalten, obwohl dies gesetzlich vorgeschrieben ist. Selbst in der öffentlichen Verwaltung liegt die Quote unter 50 Prozent. Diese Erkenntnis ist besorgniserregend, da die Arbeitsbelastung und das Gefährdungspotenzial im Dienstleistungssektor hoch sind.
Die Studie zeigt, dass nur 54 Prozent der Befragten im Dienstleistungssektor erwarten, unter den aktuellen Arbeitsbedingungen bis zum Renteneintrittsalter durchhalten zu können. Dies wird vor allem auf mangelnde Gesundheitsprävention und hohe Belastungen am Arbeitsplatz zurückgeführt. Viele Beschäftigte sind Mehrfachbelastungen ausgesetzt, insbesondere im Gesundheitswesen und im Bereich Erziehung und Unterricht. Zeitdruck ist eine der größten Belastungen, von der die Hälfte der Beschäftigten betroffen ist.
Rebecca Liebig, Mitglied im ver.di Bundesvorstand, betont die Notwendigkeit von qualifizierten, motivierten und gesunden Fachkräften im wachsenden Dienstleistungssektor. Sie fordert Investitionen in Prävention und eine aktive Beteiligung der Beschäftigten an diesem Prozess, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Es wird betont, dass Unternehmen und Verwaltungen noch weit von guter Arbeit entfernt sind und dringend Maßnahmen ergreifen müssen, um die Gesundheit und Sicherheit ihrer Mitarbeiter zu gewährleisten.