Alec Baldwin hat kürzlich in der ersten Episode der neuen Realityshow „The Baldwins“ offenbart, dass er an einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leidet. Dies wurde öffentlich gemacht etwa dreieinhalb Jahre nach dem tragischen Vorfall am Set des Films „Rust“, bei dem die Kamerafrau Halyna Hutchins durch einen Schuss von Baldwin ums Leben kam. Baldwin erzählte, dass er in diesen Jahren schwere emotionale Zeiten durchlebt habe und oft nicht in der Lage gewesen sei, aufzustehen. Laut Gala hat auch seine Ehefrau Hilaria Baldwin eine Verschlechterung seiner mentalen Gesundheit festgestellt, zudem litt er bereits vor dem Vorfall an einer Zwangsstörung.
Der Schauspieler ist nicht der Einzige, der unter den Folgen des Unglücks leidet. Der Prozess gegen Baldwin wegen fahrlässiger Tötung wurde im Juli 2024 eingestellt und im Dezember offiziell abgeschlossen. Im Gegensatz dazu wurde die Waffenmeisterin am Set, Hannah Gutierrez-Reed, im April 2024 zu 18 Monaten Haft verurteilt. Baldwin klagte im Januar 2025 wegen „böswilliger Strafverfolgung“ gegen die Staatsanwaltschaft und die Strafverfolgungsbehörden des Santa Fe County.
Dokumentation über Halyna Hutchins
Zur Erinnerung an Halyna Hutchins und zur Würdigung ihrer Arbeit wird die Dokumentation „Last Take: Rust and the Story of Halyna“ am 11. März 2025 auf Hulu Premiere haben. Diese Doku, die von Rachel Mason, einer Freundin von Hutchins, produziert und inszeniert wird, fokussiert sich auf die menschliche Geschichte hinter diesem tragischen Vorfall aus der Sicht der Set-Mitarbeiter. Mason hebt hervor, dass Hutchins‘ Verlust in der Medienberichterstattung oft übersehen wurde, und bietet mit Zeugenaussagen, Hinter-den-Kulissen-Material von „Rust“ sowie Hutchins‘ persönlichen Archiven einen tiefen Einblick in das Geschehen. Hutchins, gebürtig aus der Ukraine, hatte einen Abschluss in internationalem Journalismus und wurde posthum als eine der Rising Stars von American Cinematographer anerkannt.
Bei dem Unfall, für den Baldwin verantwortlich gemacht wird, hatte er im Oktober 2021 während einer Probe mit einer Waffe gearbeitet, von der angenommen wurde, dass sie keine scharfe Munition enthielt. Der Schuss traf Hutchins tödlich, während der Regisseur Joel Souza verletzt wurde. Zuvor war bereits bekannt geworden, dass die Rüstungsbeauftragte die Waffe geladen hatte, was zur Verurteilung von Gutierrez-Reed führte.
Traumata und ihre Folgen
Das Thema psychische Traumata rückt durch Baldwin und die Tragödie am Set von „Rust“ in den Fokus. Eine 2017 erschienene Dokumentation behandelt die Folgen von Psychotraumata und beleuchtet die Erfahrungen von verschiedenen Betroffenen, darunter Menschen, die durch schwere Ereignisse wie Missbrauch, Flucht oder Unfälle traumatisiert wurden. Solche Geschichten verdeutlichen, wie wichtig die Auseinandersetzung mit der eigenen Psyche ist und wie vielfältig die Unterstützungsangebote sind, die in solch schwierigen Lebenslagen zur Verfügung stehen. Der Film zeigt, wie die Protagonisten durch Therapie und kreativen Ausdruck, wie Kunstprojekte, ihren Weg zurück ins Leben finden.
Baldwins Offenheit über seine PTBS könnte dazu beitragen, das Bewusstsein für psychische Erkrankungen und die damit verbundenen Herausforderungen zu schärfen. Die anstehende Dokumentation über Halyna Hutchins wird sicherlich ebenfalls eine wichtige Rolle im öffentlichen Diskurs über die Auswirkungen von Tragödien im Film- und Medienbereich spielen.