Gesundheit

Ältere Menschen und sexuell übertragbare Infektionen: Neue Risiken und die Bedeutung von Aufklärung

Sexuell übertragbare Infektionen wie Syphilis, Chlamydien und Tripper nehmen bei älteren Menschen immer mehr zu. Dieser alarmierende Trend wird von der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) und der Deutschen STI Gesellschaft (DSTIG) bestätigt. Untersuchungen aus den USA zeigen eine Verdopplung der Geschlechtskrankheiten bei den 55- bis 64-Jährigen in den letzten zehn Jahren. Ähnliche Zahlen wurden auch aus Großbritannien gemeldet, wo eine Verdopplung von Gonorrhoe und Syphilis bei über 45-Jährigen zwischen 2015 und 2019 verzeichnet wurde.

Das Robert Koch-Institut (RKI) in Deutschland berichtet über einen starken Anstieg von Syphilisfällen in den letzten 20 Jahren. Insbesondere bei den über 60-Jährigen hat sich die Zahl deutlich erhöht. Dieser Anstieg betrifft vor allem Männer. Experten vermuten, dass die steigende sexuelle Aktivität älterer Menschen zu dieser Entwicklung beiträgt. Studien haben gezeigt, dass ein beträchtlicher Teil der 60- bis 80-Jährigen sexuell aktiver ist als jüngere Altersgruppen. Die Nutzung von Online-Dating-Plattformen und Potenzsteigerungsmitteln könnten ebenfalls Einfluss auf dieses Phänomen haben.

Experten warnen nicht nur vor den steigenden Zahlen von Geschlechtskrankheiten, sondern auch vor der zunehmenden Antibiotikaresistenz bei Erregern wie Gonorrhoe. Dies führt dazu, dass einige Infektionen kaum noch behandelt werden können. In Deutschland wurden im Jahr 2022 rund 700 NG-Infektionen mit verminderter Empfindlichkeit gegen Antibiotika gemeldet, eine alarmierende Entwicklung laut DSTIG-Präsident Prof. Dr. med. Norbert Brockmeyer. Um dem entgegenzuwirken, fordern die Deutsche Dermatologische Gesellschaft und die Deutsche STI Gesellschaft eine verstärkte Sexualaufklärung, die explizit auch ältere Menschen erreichen sollte.

Zur Verringerung des Ansteckungsrisikos werden empfohlen, Kondome, Femidome (Frauenkondome) und Lecktücher zu verwenden. Zudem bieten Impfungen gegen bestimmte Erreger wie HPV oder Hepatitis sowie eine Prä-Expositions-Prophylaxe bei erhöhtem HIV-Risiko Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen. Es ist entscheidend, dass Aufklärungskampagnen zur sexuellen Gesundheit auch ältere Menschen erreichen, da für sexuell übertragbare Infektionen gilt: Man ist nie zu alt, um das persönliche Risiko zu senken und sich zu schützen.

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