Vorfall | Sexualdelikte, Körperverletzung |
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Ort | England, Zimbabwe, Südafrika |
Verletzte | 115 |
Der Rücktritt von Welby wirft einen Schatten auf die Kirche von England.
Ein Schock für die anglikanische Gemeinschaft! Justin Welby, der Erzbischof von Canterbury, hat am Dienstag seinen Rücktritt erklärt, und das aus einem erschütternden Grund: Er wurde kritisiert, weil er nicht genug unternommen hat, um die schrecklichen Missbrauchsvorwürfe gegen einen ehemaligen Freiwilligen der Kirche zu verfolgen. Diese Vorwürfe reichen bis in die 1970er Jahre zurück und betreffen die brutalen Übergriffe auf Kinder in christlichen Sommerlagern.
In einem emotionalen Statement erklärte Welby, dass er „in Trauer“ zurücktrete und sowohl „persönliche als auch institutionelle Verantwortung“ für die „abscheulichen Missbräuche“ übernehme, die der verstorbene John Smyth begangen haben soll. „Die letzten Tage haben mein tiefes Schamgefühl über die historischen Versäumnisse im Kinderschutz der Kirche von England erneuert“, so Welby.
Wer war John Smyth und was geschah?
John Smyth, ein britischer Anwalt mit kanadischen Wurzeln, war eine zentrale Figur in diesem Skandal. Er war in der Iwerne Trust-Organisation aktiv, die christliche Sommerlager in England und Wales organisierte. Berichte über seine brutalen Übergriffe auf Schüler aus angesehenen Schulen wie Winchester College tauchten bereits 1982 auf, blieben jedoch ungehört. Smyth brachte die Jungen in sein Heim, wo er sie mit einer Peitsche schlug – ein Verbrechen, das nie der Polizei gemeldet wurde!
Stattdessen floh Smyth nach Simbabwe, wo er ähnliche Camps für Jungen einrichtete. 1992, nach dem Tod eines Teenagers in einem Schwimmbad, zog er nach Kapstadt, Südafrika. Erst 2013 wurden die Vorwürfe gegen ihn der Kirche von England gemeldet, doch eine ernsthafte Untersuchung blieb aus. Der öffentliche Druck wuchs, als 2016 der Bericht des Iwerne Trust veröffentlicht wurde, der die schrecklichen Taten dokumentierte.
Die Folgen für die Kirche von England
Welbys Rücktritt ist nicht nur ein persönliches Versagen, sondern wirft auch ein grelles Licht auf die institutionellen Mängel innerhalb der Kirche von England. Der unabhängige Makin-Bericht hat die Kirche für ihre jahrzehntelange Untätigkeit kritisiert und aufgezeigt, wie eine Kultur des Schweigens und der Loyalität gegenüber Priestern es Tätern ermöglichte, ungestraft zu bleiben. In den letzten Jahren gab es immer wieder Berichte über sexuellen Missbrauch innerhalb der Kirche, was das Vertrauen der Gläubigen erschüttert hat.
Die Frage, wer Welby nachfolgen wird, steht nun im Raum. Die Crown Nominations Commission, ein Gremium von Geistlichen, wird den nächsten Erzbischof auswählen. Stephen Cottrell, der Erzbischof von York, und Sarah Mullally, die Bischöfin von London, sind heiße Anwärter. Sollte eine Frau gewählt werden, wäre das ein historischer Moment für die anglikanische Kirche!
Die Kirche von England steht an einem Wendepunkt. Die kommenden Entscheidungen werden nicht nur die Zukunft der Institution prägen, sondern auch das Vertrauen der Gläubigen wiederherstellen müssen. Inmitten von Skandalen und Skandalen ist es an der Zeit, dass die Kirche sich ihrer Verantwortung stellt und echte Veränderungen herbeiführt.