Am 4. März 2025 äußerte sich der US-Vizepräsident JD Vance in einem Interview mit Fox News zu den jüngsten Entwicklungen in der Ukraine. Dabei lehnte er die Idee eines europäischen Friedenssicherungseinsatzes ab und stellte in den Raum, dass ein wirtschaftliches Abkommen mit Kiew, wie es Präsident Trump anstrebt, ein besserer Sicherheitsgarant sei als Truppen aus Ländern, die seit längerer Zeit keine Kampferfahrungen gesammelt haben. Vance betonte, dass es „absurd unehrlich“ sei, zu behaupten, er habe die Verbündeten Großbritannien und Frankreich verspottet, was er in seinen Äußerungen nicht getan habe und stellte klar, dass er diese Länder nicht namentlich erwähnt habe.

Beide Länder, die UK und Frankreich, haben sich jedoch öffentlich zu einem möglichen europäischen Einsatz in der Ukraine bekannt. Dies folgte einem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelenskyj im Weißen Haus, bei dem ein geplanter Mineralienvertrag nicht unterzeichnet wurde. Vance stellte die Effektivität einer Koalition in Frage, die eine Waffenstillstand überwachen sollte, und zog die militärische Ausstattung sowie die Kampferfahrung der beteiligten Länder in Zweifel.

Kritik aus Europa

Vance’s Bemerkungen blieben nicht ohne Widerhall. Politiker und Veteranen aus dem Vereinigten Königreich sowie Frankreich äußerten sich kritisch. Die Parlamentspartei von Präsident Macron in Frankreich erklärte, dass die Soldaten, die gemeinsam mit amerikanischen Truppen gekämpft haben, besseren Respekt verdienen. Auch der britische Abgeordnete Ben Obese-Jecty bezeichnete Vance’s Kommentare als inakzeptabel und verwies auf dessen militärische Erfahrungen, die in Vances Memoiren geschildert sind. Der britische Veteran Johnny Mercer schloss sich der Kritik an und nannte Vance einen „Clown“.

Die US-Außenpolitik hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Unter Trump war eine aggressive geopolitische Strategie zu beobachten, die sich unter Joe Biden in eine verstärkte Zusammenarbeit mit europäischen Staaten wandelte. Die geopolitischen Spannungen haben sich seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine 2022 verstärkt. In diesem Kontext hat die NATO ihre Rüstungsausgaben erhöht und plant eine strategische Verstärkung an der Ostflanke, um dem wachsenden Druck aus Russland entgegenzuwirken. Russland wird nach wie vor als größte Bedrohung wahrgenommen, während die NATO ihre Position in Europa konsolidiert.

Globale Machtbalance

Seit dem Aufstieg der USA zur Großmacht 1898 mit dem Krieg gegen Spanien ist die Kontrolle über strategisch wichtige Regionen ein zentrales Anliegen der amerikanischen Außenpolitik. Die USA unterhalten weltweit über 700 Militärstützpunkte, durch die sie Kontrolle über den Atlantik, den Pazifik und andere Schlüsselregionen sichern. Dies wird nicht nur durch militärische Stärke untermauert, sondern auch durch den Status des US-Dollars als Leitwährung, der die finanziellen Ströme in die USA auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten stabil hält.

Chinas ambitionierte Pläne, bis 2050 eine führende Weltmacht zu werden, sind ebenfalls Teil dieser geopolitischen Dynamik. Der Aufbau militärischer Präsenz im Indischen und Pazifischen Ozean sowie die Initiative „Neue Seidenstraße“ sind Belege für Chinas strategisches Vorgehen. In dieser komplexen globalen Landschaft wird das Handeln der USA, Russlands aggressive Außenpolitik sowie die wachsenden Ambitionen Chinas weiterhin maßgeblich von den Reaktionen der internationalen Gemeinschaft beeinflusst.

  • Al Jazeera berichtet, dass Vance die UK und Frankreich verteidigt hat.
  • Planet Wissen erwähnt, dass geopolitische Strategien der Großmächte die aktuelle Lage maßgeblich beeinflussen.