In der Ukraine sind die zivilen Opferzahlen durch russische Angriffe in den letzten Monaten dramatisch gestiegen. UN-Menschenrechtsexperten berichten über eine alarmierende Zunahme der durch Fliegerbomben verursachten Todesfälle. Kürzlich kam es in Saporischschja zu einem verheerenden Angriff, bei dem 13 Zivilisten ums Leben kamen und mehr als 110 verletzt wurden, was diesen Angriff zum schlimmsten in den vergangenen zwei Jahren macht. Die UN-Beobachter schätzen, dass im vergangenen Jahr 2.064 Zivilisten ihr Leben verloren haben, was die Dramatik der Situation unterstreicht.
Im Jahr 2024, laut Angaben der Vereinten Nationen, gab es insgesamt 9.089 Verletzte, wobei 360 zivile Opfer allein durch Bomben im Jahr 2023 zu beklagen waren – ein Anstieg um das Sechsfache im Vergleich zum Vorjahr. Der Einsatz von über 51.000 Gleitbomben durch die russischen Streitkräfte seit Beginn des Konflikts, davon allein 40.000 im letzten Jahr, deutet auf die Intensität der Luftangriffe hin. Diese Bomben können aus Distanzen von 30 bis 80 Kilometern abgeworfen werden und treffen ihre Ziele mit relativ hoher Präzision.
Aktuelle Angriffe und Zivilschutz
Eine umfassende Berichtserstattung aus den Kriegsgebieten ist aufgrund der Sicherheitslage schwierig. Berichten zufolge wurden in den letzten Wochen unter anderem in der Stadt Siwersk, Donezk, mindestens zwei Zivilisten durch Beschuss getötet. Der Gebietsgouverneur Wadym Filaschkin warnte die Zivilbevölkerung, sich in Sicherheit zu bringen. Auch im Gebiet Cherson sind zivilen Opfer zu beklagen: Mindestens zwei Menschen wurden durch gegenseitigen Beschuss getötet, während 14 weitere verletzt wurden. Dies betrifft auch besetzte Gebiete, wo der von Moskau eingesetzte Gebietschef die Tötung von mindestens zwei Zivilisten und sechs Verletzten meldete.
Zusätzlich kam es in Kamjanka-Dniprowska, Saporischschja, zu tragischen Vorfällen, bei denen zwei Frauen durch ukrainischen Artilleriebeschuss getötet wurden. Solche Berichte zeigen eindrücklich, welche katastrophalen Auswirkungen der anhaltende Konflikt auf die Zivilbevölkerung hat.
Steigende Opferzahlen
Eine umfassende Analyse der zivilen Opferzahlen zeigt einen besorgniserregenden Trend. Im Dezember 2024 wurden über 100 Tote und fast 500 Verletzte infolge russischer Angriffe gemeldet, was einem Anstieg um mehr als 25 Prozent im Vergleich zum Vormonat entspricht. Ein spezifischer Vorfall in Charkiw, bei dem zwei Raketen Wohngebäude im Zentrum trafen, führte zu mindestens 16 Verletzten und verdeutlicht, dass keine militärische Infrastruktur in dem betreffenden Gebiet vorhanden war, was die russischen Ansprüche, nur militärische Ziele anzugreifen, in Frage stellt.
Die anhaltenden Angriffe und die steigenden Opferzahlen sind ein besorgniserregendes Zeichen für die Situation in der Ukraine. Die Weltgemeinschaft schaut besorgt auf die Verhältnisse, während die Ukraine sich seit fast drei Jahren gegen die russische Invasion wehrt. Die dramatische Zunahme der Opfer fordert dringende internationale Aufmerksamkeit und Unterstützung für die Zivilbevölkerung.
Für weitere Informationen zu den zivilen Opfern im Ukraine-Konflikt können die umfassenden Daten der UN, die bis zum 30. November 2024 erfasst wurden, auf Statista eingesehen werden. Die Meldungen über die zahlreichen Angriffe und deren andauernde Auswirkungen finden Sie auf UNRIC sowie Kölner Stadt-Anzeiger.