Am 28.02.2025 traf sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit dem US-Präsidenten Donald Trump im Weißen Haus. Das Treffen endete abrupt nach einem hitzigen Austausch über den Krieg Russlands gegen die Ukraine. Trump und Vizepräsident JD Vance kritisierten Selenskyj für mangelnde Dankbarkeit gegenüber den USA und äußerten, dass Selenskyjs Verhalten angesichts der Unterstützung, die die USA der Ukraine bieten, respektlos sei. Trump bemerkte: „Sie spielen mit den Leben von Millionen von Menschen“, was die Spannung zwischen den beiden Seiten deutlich machte.
Selenskyj hingegen betonte, dass es „keine Kompromisse mit einem Mörder auf unserem Territorium“ geben werde. Diese konfrontative Stellungnahme seitens des ukrainischen Präsidenten spiegelt die aktuelle Kriegsdynamik wider, in der die Ukraine auf der Suche nach einem gerechten Frieden ist. Nach dem Treffen veröffentlichte Trump auf Truth Social, dass Selenskyj nicht „bereit für Frieden“ sei, was weitere Diskussionen über die Perspektiven des Konflikts anheizte.
Reaktionen aus der internationalen Gemeinschaft
Die Kritik und die Spannungen im Weißen Haus führten international zu verstärkten Reaktionen. Dmitry Medvedev, ein führender Politiker in Russland, kommentierte, dass Trump der Ukraine einen „starken Schlag auf die Hand“ gegeben habe. Kaja Kallas, europäische Außenpolitikexpertin, forderte, dass „die freie Welt einen neuen Führer“ benötigt und bekräftigte die Unterstützung für die Ukraine.
Emmanuel Macron, der Präsident Frankreichs, bezeichnete Russland als den „Aggressor“ und unterstützte die Ukraine im Kampf um ihre Würde und Sicherheit. Auch Jonas Gahr Støre, der norwegische Ministerpräsident, äußerte, dass die Ereignisse im Weißen Haus „ernst und enttäuschend“ seien und bekräftigte die Notwendigkeit der US-Unterstützung für die Ukraine. Margus Tsahkna aus Estland nannte Putins Entscheidung, den Krieg fortzusetzen, als das einzige Hindernis für Frieden.
- Donald Tusk (Polen): „Ihr seid nicht allein.“
- Pedro Sanchez (Spanien): „Spanien steht an eurer Seite.“
- Matteo Salvini (Italien): „Zielt auf Frieden, stoppt diesen Krieg.“
- Ursula von der Leyen (EU-Kommission): „Eure Würde ehrt den Mut des ukrainischen Volkes.“
Blick auf die geopolitische Lage
Die Konflikte um die Ukraine und die Rolle der USA werfen eine Reihe von Fragen hinsichtlich Europas Sicherheitsgarantien auf. Politologe Herfried Münkler weist darauf hin, dass die USA bereits vor Trumps Präsidentschaft begonnen haben, diese Garantien infrage zu stellen. In Anbetracht der zunehmenden Aggression Russlands fordert Münkler eine Stärkung Europas, auch durch nukleare Optionen. Rüstungs- und Russlandexperte Gustav Gressel warnt vor einem großen Krieg in Europa und glaubt, dass ein Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine vermutlich nicht lange halten wird.
Die Möglichkeit eines langen Krieges wird auch von Sicherheitsexpertin Claudia Major betont, die eine „transatlantische Scheidung“ sowie beginnende militärische Auseinandersetzungen prognostiziert. Diese Überlegungen zeigen, dass viele Experten eine Erhöhung der militärischen Unterstützung für die Ukraine als notwendig erachten, um einen Diktatfrieden zu vermeiden. In der Analyse der aktuellen geopolitischen Situation wird klar, dass das Ende des Krieges in der Ukraine wahrscheinlich noch lange auf sich warten lassen wird.