US-Präsident Donald Trump hat verkündet, dass am 4. März Zölle auf Waren aus Mexiko und Kanada in Kraft treten werden. Dies gab er auf der Plattform Truth Social bekannt und begründete die Maßnahme mit dem hohen Drogenfluss aus diesen Nachbarländern. Die Zölle belaufen sich auf 25 Prozent für Importe aus Mexiko und Kanada, während Einfuhren aus China mit 10 Prozent belastet werden sollen. Trump hatte zunächst vor, diese Strafzölle bereits Anfang Februar einzuführen, sie jedoch um 30 Tage aufgeschoben, um Zugeständnisse bezüglich der Grenzsicherung zu erhalten. Trotz seiner Ankündigungen führte er während einer Kabinettssitzung zu Verwirrung, als er ein Inkrafttreten am 2. April erwähnte, was einen weiteren Aufschub implizieren könnte. Allerdings blieb unklar, ob dies tatsächlich in Erstkraft treten oder nur angekündigt werden soll. Für Energie-Einfuhren aus Kanada ist ein Zollsatz von 10 Prozent vorgesehen.
Die Reaktionen auf Trumps Zollpolitik sind bereits eingetragene. Mexiko, Kanada und China haben angekündigt, gegen diese Maßnahmen vorzugehen. Insbesondere Mexiko ist für die USA von großer wirtschaftlicher Bedeutung, da über 80 Prozent der mexikanischen Exporte in die USA gehen. Die Zölle könnten erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben, unter anderem eine mögliche Erhöhung der Inflation und den Verlust von Arbeitsplätzen in beiden Ländern. Zudem könnten europäische Automobilhersteller, darunter Volkswagen, Audi und BMW, indirekt von den Zöllen betroffen werden, da Mexiko als wichtiger Produktionsstandort dient.
Reaktionen und Gegenmaßnahmen
Die von Trump angekündigten Zölle haben auch Besorgnis in Europa ausgelöst. Die EU-Kommission warnte vor den potenziellen Folgen dieser Handelskonflikte und betonte die Wichtigkeit offener Märkte. Während einer Debatte im Europäischen Parlament am 12. Februar 2025 äußerten mehrere Abgeordnete Bedenken über die negativen Auswirkungen der Zölle auf Unternehmen und Verbraucher. Maroš Šefčovič, Mitglied der Europäischen Kommission, bezeichnete die US-Zölle als schädlich und Bernd Lange, Vorsitzender des Ausschusses für internationalen Handel, verwies auf die Möglichkeit von Gegenzöllen seitens der EU. Insbesondere in der Automobilindustrie könnten die Folgen gravierend sein.
Trump hatte bereits zuvor erklärt, dass er auch Zölle auf Produkte aus der EU in Erwägung zieht, da er ein Handelsdefizit mit der Europäischen Union sieht. Diese Androhung verstärkt die Sorgen über eine Eskalation in den transatlantischen Handelsbeziehungen. In der Woche nach Trumps Amtsantritt im November 2024 forderten führende EU-Abgeordnete eine Fortsetzung der transatlantischen Zusammenarbeit, um mögliche Spannungen abzubauen. Adam Szłapka, Minister für europäische Angelegenheiten in Polen, appellierte an die Bedeutung eines offenen, regelbasierten Handels.
Die Auswirkungen der Zölle könnten sich nicht nur auf den bilateralen Handel zwischen den USA und Mexiko oder Kanada beschränken, sondern auch auf die Volkswirtschaften in Europa auswirken. Eine Erhöhung der US-Zölle könnte das Wachstum der US-Wirtschaft um bis zu 1,5 Prozentpunkte verringern und Kanada sowie Mexiko in eine Rezession treiben. Die Entwicklung bleibt angesichts der politischen Lage und der kontinuierlichen Diskussionen im Europäischen Parlament sowie der drohenden Gegenzölle abzuwarten.
Während sich die Welt auf eine mögliche Eskalation des Handelsstreits vorbereitet, bleibt die Frage, wie die betroffenen Länder auf die neuen Zollmaßnahmen reagieren werden und welche Auswirkungen dies für die globalen Märkte haben könnte. Den europäischen Unternehmen bleibt möglicherweise nicht viel Zeit, um sich auf die veränderten Rahmenbedingungen einzustellen.