Saudi-Arabien könnte sich als entscheidender Mediator im Ukraine-Konflikt positionieren, nachdem Präsident Donald Trump und US-Außenminister Marco Rubio Pläne für Verhandlungen in dem Königreich angekündigt haben. Trump deutete an, dass Saudi-Arabien eine Schlüsselrolle bei der Lösung des fast dreijährigen Krieges spielen könnte und bezeichnete das Land als einen möglichen Treffpunkt für Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Rubio plant eine Reise durch den Nahen Osten, die in Israel beginnt und Stations in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar und schließlich Saudi-Arabien umfasst, wo Treffen mit russischen und ukrainischen Unterhändlern stattfinden sollen, so Welt.
Trump sprach am Mittwoch telefonisch mit Putin und vereinbarte „unverzügliche“ Verhandlungen über die Ukraine. Während eines Anrufs mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow betonte Rubio das Engagement der USA für eine Beendigung des Konflikts. Auch das russische Außenministerium äußerte die Bereitschaft zur Zusammenarbeit in internationalen Angelegenheiten, einschließlich der Ukraine, was die Möglichkeit eines bevorstehenden russisch-amerikanischen Gipfeltreffens andeutet.
Saudi-Arabiens Rolle als Vermittler
Immer mehr wird Saudi-Arabien als Vermittler im Ukraine-Konflikt gesehen. Der Kronprinz Mohammed bin Salman bietet durch die Organisation solcher Gespräche die Chance, seinen Einfluss auf der globalen politischen Bühne zu festigen. Trump nannte Saudi-Arabien als potenziellen Standort für das Treffen mit Putin, was weitere Diskussionen über die Beziehungen zwischen den beiden Ländern anstoßen könnte. Laut New York Times könnte die Vorbereitungszeit für das Treffen mehrere Monate in Anspruch nehmen, jedoch wird Riad als geeigneter Ort betrachtet.
Saudi-Arabien hat bereits erste Fortschritte als Friedensvermittler im Ukraine-Konflikt erlangt, was vom ukrainischen Präsidenten Selenskyj anerkannt wurde. Das Land, das gute Beziehungen zu den USA, Russland, China sowie Europa pflegt, strebt zudem nach internationaler Anerkennung und verbessert sein Image durch diese diplomatischen Bemühungen. Die geopolitische Position Saudi-Arabiens wird zusätzlich durch gestiegene Ölpreise und das Kaufverhalten von russischem Öl verstärkt.
Gipfeltreffen in Dschidda
Ein weiteres bedeutendes Treffen ist für Dschidda geplant, an dem rund 30 Länder, einschließlich US-Vertretern, der EU und Nationen des globalen Südens, teilnehmen werden. Diese Veranstaltung dient als Vorbereitung auf eine größere Friedenskonferenz, welche auch Russland einbeziehen soll, was Saudi-Arabien zusätzliche internationale Aufmerksamkeit einbringen könnte. Obwohl bei diesem Gipfel nicht mit direkten Friedensverhandlungen zu rechnen ist, hätte das Treffen das Potenzial, die diplomatische Landschaft im Hinblick auf den Ukraine-Konflikt erheblich zu beeinflussen, wie Tagesschau berichtet.